Puhlmann: „Noch kein Grund zur Beunruhigung“

Landkreis Stendal beobachtet Pegelstände an den Gewässern.

Über die Weihnachtsfeiertage sind die Pegelstände an den Gewässern im Landkreis Stendal infolge der Niederschläge merkbar gestiegen. Der Kreis und die Kommunen beobachten die Situation aufmerksam. Am Mittwochvormittag hat Landrat Patrick Puhlmann sich dazu mit allen Einheits- und Verbandsgemeindebürgermeistern sowie dem Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) ausgetauscht. Derzeit sind die Prognosen nicht besorgniserregend.

„Wir haben im Vergleich zum Hochwasser 2013 ertüchtigte Deiche. Darüber hinaus gibt es aufgrund der Temperaturen keinen Eisgang, welcher Hochwasserschutzanlagen beschädigen könnte. Derzeit können Havel und Aland noch gut in die Elbe abfließen, so dass die Schutzanlagen eventuell erst in den nächsten Tagen geschlossen werden müssen“, so Puhlmann.

„Die Pegelstände von Aland, Biese, Uchte und Tanger gehen im Moment etwas zurück“, so der Landrat weiter. „Für das Wochenende sind allerdings weitere Niederschläge angekündigt, welche die Pegel beeinflussen könnten. Das werden wir weiter beobachten. Grundsätzlich werden bei den Gewässern im Landkreis Stendal lediglich Flächen überflutet, welche ohnehin als normale Überflutungsgebiete ausgewiesen sind.“ Hier wird Besitzern empfohlen, Tiere und Materialien rechtzeitig zu sichern. Auch Straßen können in den kommenden Tagen vereinzelt überspült werden.

Bei der Elbe ist der Scheitelpunkt aktuell noch nicht erreicht. „Wir befinden uns derzeit in Alarmstufe 1, das ist allerdings noch kein Grund zur Beunruhigung. Das bedeutet lediglich, dass der Elbpegel in Tangermünde die Fünf-Meter-Marke erreicht hat“, erklärt Puhlmann weiter. Konkret bedeutet dies, dass das Elbwasser an vielen Stellen den Deichfuß erreicht. Darüber hinaus wird am Freitag die Warnstufe 2 erwartet. Dann soll der Pegel die Sechs-Meter-Marke überspringen. „Die Kommunen bereiten sich auf alle Eventualitäten vor, sollte die Warnstufe 3 (6,60 Meter Tangermünde) erreicht werden. Erst dann müssen nach Hochwassermeldeordnung des Landes Sachsen-Anhalt die Wasserwehren der Gemeinden aktiviert und regelmäßige Deichbegehungen durchgeführt werden“, ordnet Landrat Puhlmann die Lage ein.

Unabhängig der Warnstufe weißt der Landkreis Stendal daraufhin, dass das Betreten von Hochwasserschutzanlagen, insbesondere der Deiche, in der derzeitigen Situation verboten ist. Das wird auch durch die Ordnungsbehörden kontrolliert. Sollte weiterer Handlungsbedarf entstehen, wird der Landrat darüber informieren. Die Kreisverwaltung befindet sich täglich mit den Kommunen, dem LHW sowie den Beteiligten Unterhaltungsverbänden im Kontakt.

Weitere Informationen zum Thema Hochwasserschutz gibt es auch auf der Internetseite des Landkreises Stendal. Dort ist ein Hochwasser-Ratgeber abgebildet. Ansonsten empfiehlt der Kreis die Warn-App NINA. Diese ist eine vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zur Verfügung gestellte App für Smartphones, die dazu dient, der Bevölkerung wichtige oder dringende Warnmeldungen zukommen zu lassen.