Zielstellung
Für zahlreiche Menschen im Landkreis Stendal gehören Arbeitslosigkeit und Hilfebedürftigkeit leider zum Alltag. In ihrer, oft irreversibel verfahren erscheinenden, Situation benötigen sie eine gezielte und intensive Unterstützung.
Ziel ist es eine, trotz Beschäftigungsaufbaus und insgesamt sinkende Arbeitslosigkeit, wachsende Zahl von Langzeitleistungsbeziehern im Alter von über 35 bis 58 Jahren im Landkreis Stendal langfristig (wieder) in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. Viele Menschen dieser Zielgruppe möchten arbeiten, weisen jedoch häufig verschiedene Problemlagen, wie z. B. gesundheitliche Einschränkungen, geringe berufliche Qualifikationen oder auch Verschuldung auf, so dass die Integration in den Arbeitsmarkt erheblich erschwert ist. Durch das Landesprogramm „Stabilisierung und Teilhabe am Arbeitsleben“ sollen speziell die Menschen unterstützt werden, bei denen die bisherigen Förderinstrumente der aktiven Arbeitsmarktpolitik nicht greifen konnten.
Durch längerfristig geförderte Beschäftigungen im gemeinwohlorientierten Bereich im Rahmen von Arbeitsgelegenheiten sollen Langzeitarbeitslose oder Langzeitleistungsbezieher mit negativer Integrationsprognose persönlich und beruflich stabilisiert werden, um wieder Anschluss an reguläre und unbegleitete Beschäftigung zu finden und um ihnen wieder die Möglichkeit zur Teilhabe am Arbeitsleben zu eröffnen. Dabei ist die individuelle sozialpädagogische Intensivbetreuung vor, während und im Anschluss an die geförderte Beschäftigung ein wesentliches Instrument. Neben der Erschließung von Problemlagen und dem Erkennen von Vermittlungshemmnissen, sollen gemeinsam mit den Teilnehmern Lösungsstrategien entwickelt werden. So bietet die Intensivbetreuung u.a. Unterstützung bei der Stärkung sozialer Kompetenzen, bei Ämter- und Behördenangelegenheiten, der Entwicklung (neuer) beruflicher Perspektiven, auch bezüglich Qualifizierungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie dem (Wieder-) Einstieg in das Arbeitsleben. Voraussetzung für den Stabilisierungs- und Integrationsprozess ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten. In enger Abstimmung mit dem Jobcenter Stendal, den Projektträgern sowie im Bedarfsfall weiterführender Beratungs- und Unterstützungsangebote werden durch die Intensivbetreuerinnen des Landesprogramms Möglichkeiten zur schrittweisen, begleiteten beruflichen Eingliederung erschlossen.
Die Profilings der Teilnehmer und Teilnehmerinnen bei Aufnahme in das Programm sollen möglichst zu einer passgenauen Besetzung der Beschäftigungsstellen führen, um Abbrüche und Fluktuation zu vermeiden. Dabei wird insbesondere auf die individuellen Voraussetzungen der Teilnehmenden bzgl. gesundheitlicher Einschränkungen oder auch familiärer Situation sowie einer wohnortnahen Einsatzstelle geachtet.
Das Landesprogramm „Stabilisierung und Teilhabe am Arbeitsleben“ wird seit Oktober 2017 im Landkreis Stendal durchgeführt, ab April 2018 konnten die ersten Beschäftigungsstellen besetzt werden.
Das Landesprogramm wird bis zum 31.12.2021 aus Mitteln des Landes Sachsen-Anhalt gefördert.