Vortragsreihe des Digitalen Engels ist ein voller Erfolg

Projekt hat mit sechs Veranstaltungen in fünf Städten des Landkreises Stendal Station gemacht.

Wie gelingt der digitale Alltag im ländlichen Raum? Antworten auf diese und viele weitere Fragen hat der „Digitale Engel“ auf Einladung des Örtlichen Teilhabemanagements im Landkreis Stendal vom 26. bis 28. August gegeben. In einer dreitägigen Veranstaltungsreihe mit sechs Vorträgen war das mobile Beratungsteam in Stendal, Seehausen, Tangermünde, Tangerhütte und Osterburg unterwegs, um älteren Menschen und Interessierten digitale Themen niedrigschwellig näherzubringen. Unterstützt wurde jede Veranstaltung von lokalen Kooperationspartnern.

Gestartet wurde mit gleich zwei gut besuchten Terminen in der Kreisstadt Stendal. Am Vormittag informierte Digitalexpertin Petra Rollfing vom Digitalen Engel im Landratsamt über das E-Rezept und die elektronische Patientenakte (ePA). Viele Teilnehmer konnten grundlegende Missverständnisse klären, zum Beispiel, dass das E-Rezept nicht auf der Gesundheitskarte selbst gespeichert wird, sondern über diese lediglich abgerufen werden kann. Die praktische Anleitung zur Nutzung digitaler Gesundheitsanwendungen, wie der App „Das E-Rezept“ stieß auf großes Interesse.

Am Nachmittag ging es in der Kleinen Markthalle mit dem Thema Desinformation weiter. In Kooperation mit der Freiwilligen-Agentur Altmark wurde anschaulich vermittelt, wie sich Falschnachrichten und gezielte Desinformation unterscheiden und wie man sich im digitalen Alltag davor schützen kann. Besonders positiv aufgenommen wurden praktische Tipps zur Faktenprüfung im Internet.

Am zweiten Tourentag drehte sich in Seehausen alles um den digitalen Nachlass. Die Teilnehmenden beschäftigten sich intensiv mit der Frage, wie sie digitale Spuren, wie Online-Konten, Cloud-Zugänge oder Passwörter, so hinterlassen können, dass Angehörige im Ernstfall Zugang haben. Besonders betont wurde, wie wichtig es ist, frühzeitig eine Vertrauensperson einzubeziehen.

In Tangermünde folgte ein weiterer gut besuchter Termin in der Salzkirche. Gemeinsam mit Bürgermeister Steffen Schilm und der Gruppe „Barrierefreies Tangermünde“ wurden erneut Desinformation und digitale Fallen thematisiert. Interaktive Beispiele und ein Quiz zum Mitraten sorgten für einen lebendigen Austausch. Die Rückmeldungen der Teilnehmenden waren durchweg positiv und verbunden mit dem Wunsch nach einer Fortsetzung.
Am letzten Veranstaltungstag ging es nach Osterburg, wo in kleiner Runde das Thema „Kommunikation im Internet“ im Mittelpunkt stand. Von WhatsApp über QR-Codes bis hin zu nützlichen Apps konnte die Referentin individuell auf alle Fragen eingehen. Besonders beliebt war die App „Nette Toilette“, die auf Reisen hilft, kostenfreie und gepflegte Toiletten in Städten zu finden.

Den Abschluss bildete die Veranstaltung im Treffpunkt „NEBENAN“ in Tangerhütte mit dem Thema „Reiseplanung und Mobilität“. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf dem flexiblen ÖPNV-Angebot „Tango-Bus“, das im Landkreis Stendal getestet wird. Dieses kann per App, über die Website oder telefonisch bestellt werden. Die Teilnehmenden konnten die App direkt vor Ort ausprobieren und zeigten sich beeindruckt vom praktischen Nutzen. Gleichzeitig appellierte die Referentin an die Gäste, den Tango-Bus zu nutzen, da es sich hier um ein Pilotprojekt bis Ende des Jahres handelt und aktuell überprüft wird, ob Bedarf besteht und eine Fortführung erfolgen sollte.

Die sechsteilige Veranstaltungsreihe im Landkreis Stendal war mit fast 100 Teilnehmern ein voller Erfolg. Die Gäste nutzten die Gelegenheit, sich praxisnah mit digitalen Themen auseinanderzusetzen und dabei auch Unsicherheiten abzubauen. Organisiert und begleitet wurde die Tour vom Örtlichen Teilhabemanagement im Landkreis Stendal, das mit großem Engagement und regionalen Partnern für die nötigen Rahmenbedingungen sorgte.

„Wir freuen uns sehr über das große Interesse und die positive Resonanz“, so das Fazit von Vanessa Böttcher vom Teilhabemanagement. „Die Veranstaltungen haben gezeigt, wie wichtig niedrigschwellige Angebote im ländlichen Raum sind, besonders für ältere Menschen“, ergänzte Johanna Michelis. Auch Petra Rollfing vom Digitalen Engel war von der Neugier und Offenheit der Teilnehmer beeindruckt. Sie zeigte sich zuversichtlich, dass bei einer weiteren Projektförderung ein erneuter Besuch im Landkreis Stendal möglich sein wird.