Von Apotheken bis zum Fahrdienst
Sommertour: Landrat besichtigt Roland-Gruppe im gleichnamigen Ärztehaus in Stendal.
Der Roland ist das Wahrzeichen der Hansestadt Stendal. In diesem Jahr feiert er seinen 500. Geburtstag und überblickt noch immer den Marktplatz. Noch nicht ganz so lange am Markt und dennoch nicht wegzudenken aus der Hansestadt ist die Marke Roland. Wo Rolf-Dieter Schaefer nach der politischen Wende aus der früheren Poliklinik ein modernes Ärztehaus errichtete, ist heute Sitz der Roland-Gruppe mit gleich mehreren Geschäftszweigen. Diese hat Patrick Puhlmann sich im Rahmen seiner Sommertour einmal genauer angesehen.
Schon aus etwas Entfernung ist zu erkennen, dass Schaefer sich seinerzeit dem Stendaler Wahrzeichen bedient hat. Der Roland ziert die Fassade des Ärztehauses, welches noch heute den gesamten Landkreis Stendal bedient. Michael Handtke nahm den Landrat mit auf einen kleinen Rundgang. Seit 2019 zählt er zur Geschäftsleitung des Familienbetriebs in zweiter Generation. Denn Christoph Schaefer folgte 2017 auf seinen Vater. „In der gesamten Gruppe beschäftigen wir gut 70 Mitarbeiter. Davon je etwa 30 in Pflegedienst und Apotheke“, benannte Handtke klar die Schwerpunkte. Es geht um die Gesundheit und das Wohlbefinden von Menschen. Ergänzt wurden diese in den letzten Jahren durch ein Kosmetik-Studio, einem Fahrdienst-Angebot sowie einem Service-Center und dem Roland-Café, wie Puhlmann erfuhr. „Letzteres macht das Angebot auch für diejenigen rund, die etwa auf Patienten in den Arztpraxen warten“, erklärte Handtke, der hauptsächlich für den Pflegedienst zuständig ist, weiter.
Im Jahr 1991 ist die Roland-Apotheke eröffnet worden. So haben Patienten der Fachärzte seit nunmehr 34 Jahren kurze Wege, um an nötige Medikamente zu gelangen. Wie der Landrat hinter den Kulissen erfuhr, hat sich seither aber jede Menge verändert. Zwar werden noch immer wichtige Arzneimittel auch selbst hergestellt, doch den größten Anteil bezieht das Unternehmen von mehreren Großhändlern. „Wir werden vier Mal pro Tag beliefert – und das obwohl 85 Prozent alle Medikamente permanent am Lager sind“, so Michael Handtke. Diese lagern allerdings heutzutage nicht mehr in den klassischen Apotheker-Schränken. Von dem automatisierten Medikamentenlager, einem der modernsten der Region, zeigte sich Puhlmann beeindruckt. Wenn am Tresen ein Medikament über den Computer angefordert wird, kommt es automatisch per Rohrpost aus dem Warenlager. „Wir merken natürlich den Druck aus dem Internet“, erläuterte Handtke und stellte Puhlmann vor, dass das Unternehmen neuerdings auch einen Online-Shop mit eigener App betreibt. Die Medikamente werden nach Bestellung bequem per Boten nach Hause gebracht.
Der Pflegedienst hat seit dem Jahr 2023 eine neue Heimat, befindet sich seither schräg gegenüber in einem modernisierten Gebäude. Auch hier setzt die Roland-Gruppe auf modernste Technik, plant ihre Flotte von 16 Fahrzeugen auf E-Autos umzurüsten. Die notwendige Infrastruktur wird derzeit entwickelt. Der Geschäftsleiter und der Landrat tauschten sich hier über die Veränderungen im Pflegesektor aus. „Wir wollen auch hier die Digitalisierung weiter einsetzen. Künftig sollen Informationen und Dokumente von Ärzten über den Pflegedienst direkt etwa in die Apotheke gelangen, ohne dass eine Person diese Wege zurücklegen muss“, stellte Handke in Aussicht.
Auf dem weiteren Rundgang, am Kosmetik-Studio vorbei, sprach der Pflegedienst-Geschäftsleiter über die Auslastung des Ärztehauses und das es immer wieder Anfragen nach geeigneten Räumlichkeiten gäbe. „Wir müssen attraktiv bleiben für Fachärzte. Mit dem Roland-Haus sind wir das und ich freue mich, dass es so noch ausreichend Fachärzte im Landkreis Stendal gibt“, betonte Patrick Puhlmann. „Durch das ganze Objekt und die Roland-Gruppe ergeben sich Synergien, die gewinnbringend für unsere Gesellschaft eingebracht werden. Das hilft unserer Bevölkerung hier im ländlichen Raum, für die das Roland-Ärztehaus ein zentrales Versorgungszentrum ist“, so der Landrat abschließend.


