Vom Rückkehrertag zur Ofenbauer-Ausbildung

Sommertour: Landrat besucht Handwerksbetrieb Döring in Schönhausen.

Wer von Süden kommend in Schönhausen (Elbe) einfährt, wird von Firma Döring und ihrer Betriebsstätte im Gewerbegebiet begrüßt. Von außen ist dabei kaum zu erkennen, welche Gemütlichkeit hier hergestellt wird – und das schon in vierter Generation. In Begleitung von Steffi Friedebold, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Winkel, hat Landrat Patrick Puhlmann im Rahmen seiner Sommertour einen neugierigen Blick hinter die Mauern geworfen.

„Das sieht ja aus wie in einem Wohnzimmer“; sagte der Landrat beim Betreten der Räumlichkeiten des Ofenbauers. Unzählige verschiedene Öfen präsentiert Frank Döring seinen Kunden. Mit dabei herkömmliche Geräte, wie sie unkompliziert im Haus verbaut werden können, aber auch echte Hingucker, die in Handarbeit entstehen. „Wir machen hier noch klassisches Handwerk mit Lehm und Schamottsteinen“, erklärte Döring den Kern seiner Arbeit. Damit ist der Ofen- und Luftheizungsbaumeister von der Altmark bis zur Ostsee tätig und erfolgreich.

„Wir könnten mehr Aufträge annehmen, wenn wir sie stemmen könnten“, so Döring. Es scheitert, wie so oft im Handwerk, aber an qualifiziertem Personal. „Derzeit haben wir drei Gesellen und einen Auszubildenden, der gerade angefangen hat.“ Diese hat Döring im Stendaler Landratsamt kennengelernt, wie er Puhlmann berichtete. „Wir waren 2024 erstmals beim Rückkehrertag. Dort haben war auch unser heutiger Auszubildender unterwegs. Mit 31 Jahren wollte er sich beruflich verändern und es hat geklappt, wir freuen uns sehr.“

Im Jahr 1921 hat Dörings Uropa das Unternehmen in Jerichow gegründet. Dessen drei Söhne haben auch alle Ofenbauer gelernt und so zog es den Opa von Frank Döring nach Schönhausen, wo der Betrieb nun seit 2017 in dritter Generation seinen Sitz hat. In seiner Heimat hat der Unternehmer in den vergangenen Jahren auch noch mehr Verantwortung übernommen. Als der Heizungs- und Sanitärbetrieb Zander schließen musste und 500 Wartungskunden vor einer ungewissen Zukunft standen, hat er den verbliebenden Mitarbeiter kurzerhand übernommen. „Das hat für uns den Vorteil, dass wir nun alles zum Thema Heizen aus einer Hand anbieten können und keinen Partner mehr benötigen“, so Döring, der zudem große Unterstützung durch seine Frau Nadine erfährt.

Der Landrat würdigte dieses Verantwortungsbewusstsein ausdrücklich: „Es ist nicht selbstverständlich, einen privaten Handwerksbetrieb über die DDR-Zeit hinweg in vierter Generation zu führen. Dazu den Bereich Heizung und Sanitär aus einem anderen Unternehmen erfolgreich mit zu übernehmen, zeugt von hoher Verbundenheit für die Region. Dass sich daraus noch der nützliche Effekt ergeben hat, eine Warmwasserbereitung mit herkömmlicher Heizung und Ofen zu kombinieren und aus einer Hand zu erhalten, ist eine hochspannende Sache.“

Damit ist aber auch klar: Frank Döring stellt nicht nur Öfen her, in denen Holz verbrannt wird, sondern es entstehen Anlagen mit „hocheffizienter Technik, so dass auch Emissionen auf einem Minimum gehalten werden können“, so Puhlmann weiter. „Das zeigt, dass der Ofenbauer keinesfalls ein altbackener Beruf, sondern bei uns in der Region sehr gefragt ist.“ Denn, wie Döring berichtete, seien seine Auftragsbücher voll.