Viehmann lobt Arbeit der Landwirte

Sommertour: Landrat im engagierten Austausch die Entwicklung in der Fleisch-Branche.

„Eine der sinnvollsten Investitionen der vergangenen Jahre ist das Blockheizkraftwerk gewesen, welches im Jahr 2015 in Betrieb genommen wurde.“ Dies berichtete Jörg Viehmann Landrat Patrick Puhlmann, der am Donnerstag im Rahmen seiner Sommertour die Altmärker Fleisch- und Wurstwaren besuchte. Die Themen Viehzucht und Energie waren hier die Schwerpunkte einer engagierten Gesprächsrunde.

37 Filialen zählt das Unternehmen und beliefert diese von seinem Hauptsitz in Stendal. Dort ist auch der Arbeitsplatz von Geschäftsführer Viehmann, dessen Ururgroßvater im Jahr 1881 den Grundstein für den heutigen Betrieb gelegt hat. Während vielerorts das Thema Energie aktuell die größten Sorgenfalten bereitet, ist dies beim Altmärker nicht der Fall. „Wir haben einen hohen Bedarf an Wärme, den unser Kraftwerk abdeckt. In Sachen Strom haben wir mit langfristigen Verträgen gut vorgesorgt“, erklärt Viehmann. Dennoch wurde sich über zukünftige Modelle der Energieversorgung ausgetauscht.

Weitere Investitionen tätigt der Geschäftsführer derzeit trotzdem nicht. „Wir stehen mit beiden Füßen fest auf der Bremse. Der Fleischmarkt ist aktuell preisgetrieben, die Preise sind explodiert“, erklärt er dem Landrat. „Das ist aber nur in Europa der Fall“, so Viehmann mit Blick auf den internationalen Vergleich. Die Pandemie habe er gut überstanden. „Wir erleben eher jetzt eine Kaufzurückhaltung.“

Dazu beobachtet Viehmann mit Sorge, dass der Selbstversorgungsgrad mit Schweinen von 125 Prozent deutlich auf 85 Prozent zurückgegangen sei: „Unsere Landwirte haben in den vergangenen Jahrzehnten tolle Arbeit gemacht und effizient produziert, damit die Erwartung der Verbraucher erfüllt. Jetzt aber bezieht Deutschland Schwein aus dem Ausland.“ Die Ursache dafür liegt er an den neuen Gesetzgebungen zu Haltungsformen. „Diese bieten den Landwirten wenig Perspektive, um zu investieren, weil sie sich zu schnell wieder ändern. Also sinkt die Anzahl der Sauen und damit auch der Ferkel.“

Kritisch beobachtet der Fleischer auch die Entwicklung am Personalmarkt – vor allem mit Blick auf die Ansiedlung eines Großunternehmens bei Magdeburg. „Heute haben wir sieben Auszubildende, in früheren Jahren war es ein Vielfaches“, erklärt der Altmärker-Geschäftsführer. Puhlmann und Viehmann hoben im Austausch aber auch die Chancen durch die Ansiedlung für die Region hervor. „Diese setzt Sachsen-Anhalt und damit auch die Altmark in einen Fokus, den wir zuvor nie hatten“, so der Landrat.