Unter dem Motto „Potenziale nutzen, Zukunft sichern“

Erster Fachtag „Arbeitsmarktintegration in der Altmark“ ist ein Erfolg.

Zwischen 2023 und 2024 hat sich der Landkreis Stendal am Programm „Land.Zuhause.Zukunft“ beteiligt. Das Ergebnis: Die wirtschaftliche Teilhabe hat für viele Migranten oberste Priorität. Daraus resultierte die Idee eines Fachtags „Arbeitsmarktintegration in der Altmark“, der am Donnerstag in Stendal Premiere gefeiert hat. Etwa 30 Unternehmen und Institutionen waren der Einladung von der IHK Magdeburg und der Stendaler Kreisverwaltung ins BIC Altmark gefolgt.

„Mit Blick auf den Fachkräftemangel bin ich überzeugt davon, dass Migration uns dabei helfen kann, die heimische Wirtschaft zukunftsfähig zu machen“, so Patrick Puhlmann im Jahr 2024. Dies hat der Landrat auch am Donnerstag zur Begrüßung noch einmal bekräftigt und freute sich über das Interesse an dem Fachtag, der Hürden in der Einstellung von zugewanderten Fachkräften abbauen sollte.

Zu Beginn berichtete Sven Hintzsche über seine Erfahrungen mit Migranten bei NTN Antriebstechnik in Gardelegen. Der Geschäftsführer stellte sich dazu den Fragen von Gavin Theren. So erhielten die Besucher Einblick in die Praxis mit zugewanderten Fachkräften. Hintzsche berichtete von einer großen Motivation der Arbeitskräfte mit Migrationshintergrund. Dazu spiele auch die Betriebskultur eine wichtige Rolle. Bei NTN haben die Fachkräfte aus dem Iran und Osteuropa alle Paten, die ihnen helfen. Auch Weiterbildungen stehen hoch im Kurs. Hintzsche erzählte zudem, dass die zugewanderten Fachkräfte ihr Wissen auch in ihrem Umfeld verbreiten, etwa über Gruppen in sozialen Netzwerken. So tragen sie auch aus dem Betrieb heraus, dass sie sich wohlfühlen. Als Herausforderung für den ländlichen Raum beschrieb der NTN-Antriebstechnik-Geschäftsführer die Mobilität, Infrastruktur und soziale Teilhabe. Die meisten Mitarbeiter wohnen in Magdeburg und pendeln nach Gardelegen.

Im Anschluss daran stellten sich verschiedene Einrichtungen vor, die Unternehmen im Bereich der Arbeitsmarktintegration unterstützen. Die Migrationsberatung des Deutschen Roten Kreuzes, die HWK und die IHK Magdeburg, Fachkraft im Fokus, Inlingua, die Kausa-Landesstelle sowie die Bundesagentur für Arbeiten waren auf einem kleinen „Markt der Möglichkeiten“ vertreten.

Mathias Schöneberger, bei der IHK Magdeburg für die Fachkräftesicherung zuständig, nahm die Besucher mit in seinen Workshop zu Chancen und Herausforderungen der Personalwirtschaft. Dabei stand vor allem die Akquise von Fachkräften im Fokus. Das Ergebnis für die Teilnehmer war klar: Es braucht mehr neue und kreative Wege, um junge und qualifizierte Fachkräfte aus dem In- und Ausland zu halten sowie zu gewinnen.

Im Anschluss daran gab Theren Tipps und Tricks für die interkulturelle Öffnung von Unternehmen. Er ging darauf ein, was Vielfalt bedeutet, dass das Arbeitsumfeld attraktiv sein muss und alle Beteiligten Veränderungen gegenüber positiv eingestellt sein sollten. Der Projektleiter der AGSA Sachsen-Anhalt verwies auch auf Unterstützungsangebote für Führungskräfte.

Felix Richter vom Programm „Land.Zuhause.Zukunft“ führte durch den Fachtag und sammelte am Ende auch die Rückmeldungen der Teilnehmer ein. Dabei wurde deutlich: Die Vernetzung zwischen Unternehmen, Institutionen und Beratungsstellen sollte verstärkt werden. Daher soll es zukünftig einen Newsletter mit aktuellen Veranstaltungen und Beratungsangeboten zu dem Thema geben. Weiterhin wurde angeregt, das Format des Fachtags beizubehalten.