Stadtsee soll mit kooperativen Lösungsansätzen erhalten werden

Landkreis und Hansestadt Stendal sowie Anglerverbände ziehen an einem Strang.

Der Stendaler Stadtsee zählt zu den Naherholungsgebieten im Landkreis Stendal und steht seit Längerem im Fokus der Hansestadt Stendal. Um dessen Zustand nachhaltig zu verbessern, gibt es verschiedene Lösungsansätze, die im Sinne des gemeinsamen Interesses aller Beteiligten nicht immer einfach zusammenzuführen sind. Dies zu versuchen und die Stadtverwaltung dabei zu unterstützen, hat Landrat Patrick Puhlmann nun der Kreisverwaltung auf den Plan geschrieben. Mit fachkundiger Beratung sollen die Probleme des Stadtsees in den kommenden Jahren unter Kontrolle gebracht werden. Ein erster Austausch dazu hat kürzlich stattgefunden.

Neben der Hansestadt Stendal als Eigentümerin, dem Landesanglerverband Sachsen-Anhalt als Pächter sowie dem Stendaler Anglerverein als Betreuer des Stadtsees haben in den Räumlichkeiten der Kreisverwaltung auch die Fachämter Umwelt, Ordnung und Veterinärwesen an der Beratung teilgenommen. Puhlmann moderierte zunächst die unterschiedlichen Interessensbekundungen. Dabei wurde deutlich, dass es zahlreiche mögliche Maßnahmen gibt, die zur Erhaltungspflicht des Stadtsees beitragen können, allerdings teilweise kostenintensiv sind. Das sei in aktuellen Zeiten der Haushaltskonsolidierung eine schwere Bürde.

Im nächsten Schritt soll nun geprüft werden, einen Unterhaltungsplan für mindestens die kommenden fünf Jahre aufzustellen. Das Umweltamt hat dazu bereits nützliche Hinweise gegeben, etwa eine Entkrautung nicht im Hochsommer durchzuführen. „Wir stehen hier auch weiter beratend zur Verfügung“, so der Landrat. Das gemeinsame Ziel aller Beteiligten ist klar: Es sollen alle Möglichkeiten genutzt werden, um den Stadtsee auch in warmen und trockenen Zeiten als grüne Oase in der Hansestadt Stendal und als Fischereigewässer zur Ausübung des Breitensports Angeln zu erhalten.

Nach der kürzlich durch die Hansestadt beauftragte und auch erfolgten Wehrsanierung am Stadtsee sicherte der Landkreis Stendal Eigentümerin und Anglern zu, die wasserrechtliche Erlaubnis zum Aufstau des Stadtsees mittels der beiden Wehre kurzfristig anzupassen. „Hierbei geht es insbesondere um die Öffnung oder Teilöffnung, um bei ausreichenden Wasserständen der Uchte einen Zulauf zu gewährleisten“, so Puhlmann. Als Sofortmaßnahme hat der Landrat mit dem Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft vereinbart, dass das Stadtsee-Wasser einmal pro Quartal beprobt wird, was auch Oberbürgermeister Bastian Sieler sehr begrüßt. „Damit wollen wir die Wasserqualität dauerhaft und langfristig im Blick behalten“, erklärt der Patrick Puhlmann. Weiterhin haben die Verantwortlichen aus der Kreisverwaltung angeregt, dass es mehr beschattete Fläche des Stadtsees geben sollte. Welche Möglichkeiten es dafür gibt, soll nun geprüft werden.

Darüber hinaus appelliert Puhlmann an alle Bürger: „Jeder kann seinen Beitrag dazu leisten, den Stendaler Stadtsee als Naherholungsgebiet zu erhalten. Dazu müsse als erstes das Füttern der Enten unterbleiben.“ Denn auch dieses bringt immer weitere Stoffe in den See, die ein Fischesterben begünstigen. Deshalb will die Stadtverwaltung in Zukunft auch verstärkt mit dem Ordnungsamt präsent sein, um diese wichtige Aufklärungsarbeit zu leisten. „Im Rahmen der Umweltbildung müssten wir damit schon im Kindergarten beginnen“, unterstrich der Landrat die Bedeutung der Problematik um das Füttern.