Mehr als ein Veranstalter für eine Ausbildungsmesse

Sommertour: Patrick Puhlmann würdigt wichtige Arbeit der DAA für die Havelregion.

Einmal im Jahr verwandelt sich die Sporthalle „Am Eichenwald“ in Havelberg in eine Messe, welche sich an Schüler richtet, die eine Praktikums- oder Ausbildungsstelle suchen. Während derartige Veranstaltungen westlich der Elbe im Landkreis Stendal überwiegend durch die Kreisverwaltung organisiert werden, zeichnet in der Havelstadt die Deutsche Angestellten Akademie (DAA) dafür verantwortlich. Doch was macht diese den Rest des Jahres am Standort? Eine Antwort darauf hat Landrat Patrick Puhlmann am Mittwochmittag im Rahmen seiner Sommertour erhalten.

„Wir sind eines der größten Weiterbildungsunternehmen in ganz Deutschland“, erklärte Sandra Pätz. Die Standortleiterin für Havelberg und ihr Team empfingen den Landrat in ihrer Geschäftsstelle in der Neustädter Straße. Dort erhielt Puhlmann zunächst einen kleinen Rundgang durch die Beratungs- und Schulungsräume, ehe Pätz und Co etwas über die Besonderheiten des Standorts in Havelberg berichteten. Dieser hat schon lange Tradition und über die vergangenen 30 Jahre etliche Transformationen erlebt – vom Bildungswerk der DAG über ein dazugehöriges Sozialkaufhaus bis zum heutigen Angebot.

„Wenn wir Stendal bedienen wollen, gehört Havelberg für uns als Standort einfach dazu“, ergänzte Pätz und hob damit die Bedeutung für die DAA, in der Havelregion vertreten zu sein, hervor. „Sie leisten hier eine wichtige Netzwerkarbeit mit den Unternehmen vor Ort“, bemerkte Puhlmann und unterstrich damit das Engagement der DAA; welches sich in der ostelbischen Region des Landkreises Stendal doch etwas von sonstiges Standorten abhebt.

Vor Ort werden Jugendliche und Erwachsene dabei unterstützt, beruflich durchstarten zu können. Sei es mit professionellem Bewerbungstraining, sprachfördernden Maßnahmen bis hin zu einem persönlichen Neuanfang. „Unser Engagement geht dabei auch über die Bildung hinaus. Uns begegnen hier vereinzelt Menschen, die bereits einen Rucksack zu tragen haben. Wir unterstützen sie dabei, diesen abzubauen und dann auf berufliche Herausforderungen vorzubereiten“, so Pätz weiter. Beispielsweise bietet die DAA Weiterbildungsmöglichkeiten für Jugendliche nach der Schule an, die für eine Ausbildung noch unentschlossen sind. Etwa im Bereich Metall können sie in einer kleinen Werkstatt erste praktische Erfahrungen sammeln.

Im Austausch mit dem Landrat ging es auch um verschiedene Maßnahmenbereiche, welche die DAA in Havelberg oder darüber hinaus anbietet. Die Digitalisierung dabei auch vor dem Weiterbildungsunternehmen nicht Halt gemacht. So gibt es theoretischen Unterricht standortübergreifend digital im virtuellen Klassenzimmer, während praktische Einheiten dann in Kleingruppen lokal erfolgen. Obwohl das so möglich ist, sei die Verkehrsanbindung an Havelberg immernoch ein großes Thema. „Von den Dörfern ist es mitunter schwierig, mit öffentlichen Verkehrsmitteln herzukommen“; berichtete Stephanie Heinrich. Dazu stellte Puhlmann das derzeitige Pilotprojekt „Tango“ in der Region Tangermünde-Tangerhütte vor: „Wenn das Erfolg hat, könnte das auch hier Anwendung finden. Der ÖPNV würde sich damit mehr an den Bedürfnissen der Menschen im ländlichen Raum orientieren.“

Der Landrat würdigte zudem die besondere Bedeutung der DAA in Havelberg. „Sie nehmen eine wichtige Rolle für Menschen ein, die zur eigenverantwortlichen Bestreitung des Lebensunterhalts noch Unterstützung benötigen. Deshalb liegt mir sehr viel daran, dass Sie diese Arbeit auch in Zukunft hier in Havelberg fortsetzen“, so Puhlmann, der weiterhin betonte, dass die Angebotsvielfalt eines so kompetenten Bildungsträgers in der Region in und um Havelberg extrem wichtig sei.