Maier: „Strompreis ist ein deutsches Problem“

Sommertour: Landrat erfährt bei TechnoGuss in Tangerhütte deutliche Nöte.

Als Firma ist TechnoGuss im südlichen Landkreis Stendal verwurzelt, „die Stadt Tangerhütte trägt schließlich unseren Namen“, sagt Stefan Maier. Dennoch macht der Geschäftsführer sich Sorgen um die Zukunft seines Unternehmens. Die Gründe dafür hat er Landrat Patrick Puhlmann bei dessen Sommertour-Besuch, an dem auch Bürgermeister Andreas Brohm teilgenommen hat, offengelegt.

Zusammen mit Geschäftsführer Peter Schulz fand Maier deutliche Worte: „Wir haben Sorgen und Nöte, die Energiepolitik macht uns zu schaffen. Der Strompreis ist allerdings nur ein deutsches Problem, welches unnötig erzeugt wurde, allerdings existenziell sei.“ Dafür führte er an, dass sich die Stromkosten im August des Vorjahres gegenüber der Zeit davor vervierfacht hatten. Für die Eisengießerei mit ihren 160 Angestellten ein echtes Problem. „Wir hatten Projekte seit 2019 im Vorlauf, da kann man nicht so einfach auf die Kunden zugehen und Preise nachverhandeln“, erläutert Schulz, fügte aber auch hinzu, mit den meisten Geschäftspartnern gute Lösungen gefunden zu haben.

Für TechnoGuss sei es ohnehin schon schwer, im internationalen Vergleich mitzuhalten. „Wir leben von unserem guten Ruf und damit einer starken Kundenbindung“, berichtet Schulz und forderte sogleich, dass die Politik sich aus der Wirtschaft raushalten, nicht in Marktmechanismen eingreifen sollte. „Wir müssen an die nächsten Generationen denken“, mahnte Maier. Zusammen mit Puhlmann und Brohm ist über Lösungsansätze gesprochen worden. Dabei betonten die TechnoGuss-Macher, dass Solarstrom zwar helfe, jedoch das Problem nicht löse. Immerhin verbraucht das Unternehmen soviel Strom am Tag, wie ein durchschnittlicher Haushalt pro Jahr.

Im Anschluss an den intensiven Austausch bekamen Landrat und Bürgermeister noch einen Einblick in die Produktion, besichtigten die großen Hallen und erzeugte Güter für die ganze Welt. Die Auswirkungen von Corona waren für TechnoGuss weitaus kleiner, als die Probleme jetzt. Das erstaunte auch den Landrat. Dagegen steht aber auch, dass das Unternehmen im Jahr 2022 ein Umsatzwachstum zu verzeichnen hatte. In diesem Jahr ist es das Ziel, dieses aufrechtzuerhalten und damit die Zukunft in Tangerhütte zu sichern.