Landkreis Stendal verleiht Sportförderpreise 2025

Puhlmann betont die Bedeutung des Breitensports für die Region.

Traditionell am letzten Freitag im November werden im Landkreis Stendal die Sportförderpreise verliehen. Dazu hatte der Kreissportbund (KSB) Stendal-Altmark am Freitagabend in das Ausbildungszentrum der Kreissparkasse geladen. Insgesamt sind 21 Sportförder- sowie drei Ehrenpreise überreicht worden. Die Band „Everything4U“ rahmte den Abend musikalisch ein.

„Der Sport nimmt in unserem Landkreis eine zentrale Rolle ein“, sagte Patrick Puhlmann zur Begrüßung. „Er hält uns körperlich fit, schafft Ausgleich und verbindet Menschen über Altersgrenzen und Hintergründe hinweg. In den Vereinen entstehen Werte wie Teamgeist, Fairness und Respekt – Werte, die unsere Gesellschaft dringend braucht und die weit über den Sportplatz hinaus wirken“, so der Landrat das Landkreises Stendal. Er zitierte seinen Vor-Vorgänger Jörg Hellmuth, der Sport als freiwillige Pflichtaufgabe für die Kreisverwaltung betitelte. „Diese erfüllen wir mit voller Überzeugung“, unterstrich Puhlmann und wies auf die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem KSB hin. „Es ist seit vielen Jahren gelebte Praxis, dass der KSB, also die Experten im Sport, das Geld, welches der Kreistag für die Sportförderung zur Verfügung stellt, verteilt“, erklärte der Landrat und betonte, dass dies auch in Zukunft so bleiben soll. Er dankte insbesondere KSB-Präsidentin Carola Schulz und allen in ihrem Team für die Zusammenarbeit.

Stoppa repräsentiert Sachsen-Anhalt

Die ersten Sportförderpreise gingen an den Nachwuchs: Rania Heidel (SV 90 Havelberg), Thora Feißel (Stendaler LV 92) und Selina Stoppa (SV Eichtstedt). Letztere ist gerade einmal zehn Jahre alt und hat im Tischtennis „gezeigt, was mit Begeisterung, Trainingsfließ und Kampfgeist möglich ist“, erklärte Heike Diesing (KSB-Jugendwartin) in ihrer Laudatio. Stoppa vertrat beim Bundesfinale der Mini-Meisterschaften im Juni 2025 als einzige Spielerin ihrer Altersklasse das Land Sachsen-Anhalt. Zuvor überzeugte sie bereits im Kreis und ließ der Konkurrenz keine Chance. Beim Landesentscheid war sie nicht zu stoppen.

Nachfolgend ist die erste Männermannschaft der Fußballer des SV Preussen Schönhausen für ihren Aufstieg in die Landesliga geehrt worden. In seiner Laudatio betonte Michael Müller, dass dieser sportliche Erfolg aber nur das Ergebnis jahrelanger Arbeit – vom Nachwuchs bis in den Herrenbereich – ist. „Am Vorzeigemodell Preussen Schönhausen kann abgeleitet werden, wie ein Verein auch mit Kooperationen im ländlichen Bereich erfolgreich sein kann“, so der Vize-Präsident Sport des Kreissportbundes und zugleich Präsident des Kreisfachverbands Fußball Altmark-Ost.

Beinahe ohne Training zur Landesmeisterin

Sviattoslav Hudzeko (Stendaler Judoverein) erhielt den Sportförderpreis für seinen Landesmeister-Titel sowie den zweiten Rang bei den Mitteldeutschen Meisterschaften. Einen besonderen Weg skizzierte Elfi Baumann für Lena Ahrendt. Sie ist eine Athletin, „die mit Willenskraft, Herzblut und außergewöhnlichem Talent immer wieder über sich hinauswächst“, so die KSB-Frauenwartin. Denn die 14-Jährige ist heute im Badmintonverein Stendal, wo sie 2020 erste Schritte machte, aktiv. Im Vordergrund stand in den letzten Jahren aber auch die Leichtathletik, für die sie an das Sportinternat gewechselt war. Während sie beim Stabhochsprung Vize-Landesmeisterin wurde, war es in der Badminton-Altersklasse U13 im Jahr 2023 sogar der Landesmeister-Titel – und das nahezu ohne Training.

Manfred Schulz, beim KSB verantwortlich für Sportstättenförderung, würdigte die Leistungen der U18-Keglerinnen des Kreisverbands Stendal sowie von Thoralf Müller (Germania Klietz). Weiterhin hielt KSB-Ehrenmitglied Siegfried Wille die Laudatio für das Sportmuseum-Team der Hansestadt Stendal

Diesing: „Das Gesicht einer ganzen Abteilung“

Vom MFC Albatros Stendal/Tangerhütte erhielt Klaus Rählert einen Sportförderpreis. Über die Jahre „prägte er die Entwicklungen innerhalb des Vereins und repräsentierte den Klub nach außen durch die Teilnahme an unzähligen Wettbewerben, denen er bis heute treubleibt“, sagte Carola Schulz und würdigte Rählert als ausgezeichneten Modelbauer. „Er steht bis heute den Jugendlichen mit Rat und Tat zur Seite. Seit seinem beruflichen Ruhestand kümmert er sich zudem um die Pflege der Fluganlage“, so die KSB-Präsidentin weiter.

Auf die Ehrungen von Ingo Riedel (TSV Tangermünde) und Ronny Leider (SG Einheit Stendal) folgte Thom Hein. Letzterer ist seit Jahrzehnten „das Gesicht einer ganzen Abteilung“, sagte Diesing. Hein hat den Tischtennis des SV Grieben geprägt und gelebt. Seit 1986 führt er die Abteilung mit Herzblut und Leidenschaft an, seit 30 Jahren engagiert er sich auch als Übungsleiter. „Er ist ein Fachmann, der Generationen von Spielerinnen und Spielern geprägt hat“, so Heike Diesing weiter.

Zwei Sportförderpreise für den BRS SV Stendal

Gleich zwei Sportförderpreise gingen im Anschluss an den Behinderten-, Rehabilitations- und Seniorensportverein Stendal. Zum einen ist das Engagement des Organisationsteams der Deutschen Meisterschaften im Sitzball und zum anderen das von Marlies Kaspareit geehrt worden. Thomas Weise zeigte sich überrascht, als Michael Müller ihn zum Gang auf die Bühne aufgefordert hat. Der Präsident des 1. FC Lok Stendal wurde für seinen Einsatz im Vereinsvorstand der letzten sechs Jahre ausgezeichnet.

Danach setzte Müller eine kleine Tradition dieser Sportförderpreis-Verleihung fort. Es geht um die innoffizielle Kategorie „Familie“. In diesem Jahr waren dies Linda und Marco Suppelna vom SV Heide Klein Schwechten. Der Verein ist ein „wichtiger, sozialer Ankerpunkt in der Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck“, so Müller und dafür zeichnen Linda und Marco Suppelna seit mehreren Jahren mitverantwortlich. Dazu würdigte er die sportlichen Leistungen von Linda Suppelna im Tischtennis. In Stendal baut sie gerade eine Frauenmannschaft mit auf.

Landrat hält Laudatio auf Seehäuser Schützen

Das Team der Wild Steps (Tanzzentrum Stendal), welches aus 25 Tänzerinnen im Alter von 14 und 23 Jahren besteht, erhielt den Sportförderpreis für den Titelgewinn bei den Deutschen Meisterschaften im „Commercial Dance“. Im Anschluss daran ist der Landesmeister-Titel sowie die damit verbundene Rückkehr in die Oberliga der Fußballer des 1. FC Lok Stendal ausgezeichnet worden.

Obwohl der Landrat nicht Mitglied im KSB-Präsidium ist, durfte er die Laudatio auf den letzten Sportförderpreis des Abends halten. Es ging um die Mannschaft Luftpistole der Schützengilde Seehausen, die „zeigt, was Heimatverbundenheit in Kombination mit Leidenschaft, Disziplin, gegenseitiger Rückhalt und wahrer Sportsgeist bedeuten“, so Puhlmann. Im Jahr 2024 war das Team in die 2. Bundesliga aufgestiegen und schaffte in diesem Jahr den Klassenerhalt. „Das zeigt Charakter und Nervenstärke“, unterstrich der Landrat und betitelte das Team als Aushängeschild.

Schulz wirbt für Mitarbeit im Kreissportbund

Einen Ehrenpreis ist Olaf Stehwien aus Tangermünde verliehen worden, der selbst Sportler ist, vor allem aber die Abteilung Judo des TSV Tangermünde seit Jahren unterstützt. Ein weiterer Ehrenpreis ging ebenso in die Kaiserstadt. Diesen erhielt Jürgen Classe für sein 50-jähriges Engagement im Fußball, wo er in verschiedenen Funktionen tätig war und bis zuletzt auch aktiv bei den Alten Herren kickte.

„Was mit einer Anmeldung ihrer drei von Judo begeisterten Kinder im Verein begann, wurde auch für sie schnell zu einer echten Leidenschaft“, sagte Carola Schulz und meinte Antje Elfert. Diese erhielt den Ehrenpreis für ihre Tätigkeit im Stendaler Judoverein. „Sie ließ sich vom Judo-Virus anstecken und wurde zu einer tragenden Säule dieser Sportart in der Hansestadt“, untermauerte die KSB-Präsidentin. Elfert gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Vereins, ist seit über einem Jahrzehnt Kassenwartin und zugleich Übungsleiterin im Kinderbereich. „Sie vermittelt Technik, Fairness und Freude am Sport“, so Schulz.

Zum Abschluss dankte Carola Schulz allen handelnden Personen im Landkreis Stendal, die sich für den Sport stark machen. Dazu zählen der Landrat, der Kreistag und dessen Ausschüsse. „Auch durch das Engagement der Kreissparkasse gelingt es uns immer wieder, Sportstätten in einem Zustand zu bringen und zu erhalten, welches es den Athleten möglich macht, gut zu trainieren“, erklärte die KSB-Präsidentin und erläuterte dazu, dass die Kreissparkasse und der Kreissportbund seit dem Umzug der Geschäftsstelle räumlich zusammengewachsen sind. Weiterhin dankte sie allen KSB-Mitarbeitern für ihre Tätigkeit und ihren Einsatz. Zudem warb Schulz für ein Mitwirken im Kreissportbund, denn im kommenden Jahr stehen Vorstandswahlen auf dem Programm: „Sollte es Interessenten geben, die mitwirken möchten, sind diese herzlich willkommen.“

Alle Ehrungen in der Übersicht:

Sportförderpreise
Rania Heidel, SV 90 Havelberg
Thora Feißel, Stendaler LV 92
Selina Stoppa, SV Eichstedt
Männermannschaft Fußball, SV Preussen Schönhausen
Sviattoslav Hudzeko, Stendaler Judoverein
Lena Ahrendt, Badmintonverein Stendal
U18-Auswahl, KKV Stendal
Thoralf Müller, SV Germania Klietz
Team Sportmuseum, Hansestadt Stendal
Klaus Rählert, MFC Albators
Ingo Riedel, TSV Tangermünde
Ronny Leider, SG Einheit Stendal
Thom Hein, SV Grieben 47
Organisationsteam Sitzball, BRS SV Stendal
Marlies Kaspareit, BRS SV Stendal
Thomas Weise, 1. FC Lok Stendal
Linda und Marco Suppelna, SV Heide Klein Schwechten
Team Wild Steps, Tanzzentrum Stendal
Männermannschaft Fußball, 1. FC Lok Stendal
Mannschaft Luftpistole, Schützengilde Seehausen

Ehrenpreise
Olaf Stehwien, TSV Tangermünde
Jürgen Classe, FSV Saxonia Tangermünde
Antje Elfert, Stendaler Judoverein

Weitere Bilder gibt es auf der Facebook-Seite des Landkreises Stendal.