Förderverein für körper- und mehrfachbehinderte Kinder und Jugendliche als „Demokratie-Ort 2025“ ausgezeichnet
Patrick Puhlmann überreicht Urkunde und Plakette im Rahmen des Jubiläums des Landesbildungszentrums Tangerhütte.
Der Förderverein für körper- und mehrfachbehinderte Kinder und Jugendliche ist am Montagvormittag durch Landrat und Schirmherr Patrick Puhlmann im Rahmen der Jubiläumsfeier zum 50-jährigen Bestehen des Landesbildungszentrums Tangerhütte als „Demokratie-Ort 2025“ ausgezeichnet worden. Der Verein erhielt in diesem Zusammenhang eine Plakette für die Umsetzung der Projekte „Entwicklung einer Schulhymne“ im Förderjahr 2024 sowie eines „Imagefilms“.
„Der Förderverein ist als gemeinnütziger Verein seit 1991 anerkannt und kümmert sich seither als verlässlicher Partner um die Belange des Landesbildungszentrums Tangerhütte“, erklärte Puhlmann. „Ob der Kauf von Spiel und Sportgeräten, das Einrichten von Räumen, wie zuletzt dem Snoezel-Raum, der Reparatur von vorhanden Spielgeräten, der Ausrichtung der Kinder- und Sportfeste oder die Durchführung und Unterstützung von Projekten - der Förderverein steht dem Landesbildungszentrum als enger Partner zur Seite“, würdigt der Landrat das ehrenamtlicher Engagement weiter.
Dabei berücksichtigt der Förderverein in besonderem Maße die Belange von Kindern und Jugendlichen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen, wie zuletzt bei der Anschaffung eines Hochbeetes, das mit einem Rollstuhl unterfahren werden kann. Er trägt so in besonderen Maßen zur Chancengleichheit und Vielfaltsgestaltung in der Region bei.
Durch die Förderung der Partnerschaft für Demokratie des Landkreises Stendal konnte im Förderjahr 2024 zunächst eine eigene „Schulhymne“ mit Schülern unter Anleitung professioneller Musiker entwickelt werden. Max Heckel (Nobody Knows) hat gemeinsam mit den Mädchen und Jungen Texte verfasst, Melodien einstudiert und die Aufführung geprobt. Dabei spiegeln die Zeilen des Refrains „Normal ist, wie wir glücklich sind“ nicht nur die Gedanken der Schüler wider, sondern sind auch Ausdruck der Förderziele der Demokratiepartnerschaft, zu denen neben Demokratieförderung und Extremismusprävention in besonderen Maßen auch die Vielfaltsgestaltung und Chancengleichheit durch Inklusion gehören.
Im Förderjahr 2025 wurde dem Förderverein auf Beschluss des Bündnisses der Partnerschaft für Demokratie des Landkreises Stendal schließlich die Förderung für die Entwicklung eines „Imagefilms“ zugesprochen. Auch hier gab es professionelle Unterstützung durch den Offenen Kanal Stendal. Seit Jahresbeginn ist in Zusammenarbeit mit der gesamten Schule, dem Lehrerteam, dem angeschlossenen Wohnheim bis zu den Schülern ein Film entwickelt und festgestellt worden. Hierbei steht ebenfalls in besonderen Maßen im Fokus, dass die Mädchen und Jungen intensiv bei der Erstellung des Films einbezogen wurden und so ihr Recht auf Beteiligung wahrnehmen konnten.
Insgesamt können im Jahr 2025 über 30 Aktionen von Initiativen, Vereinen und gemeinnützigen Organisationen aus dem Landkreis Stendal (ohne Gebiet der Hansestadt Stendal) gefördert werden, darunter bspw. das Hof- und Scheunenfest „Rock in Räbel“, ein „Zirkusprojekt“ am Grundschulverband Klietz-Sandau oder die „Havelberger Dialoge“ der evangelischen Domgemeinde Havelberg.
Hintergrund
Die Förderung von Demokratie- und Toleranzaktionen ist eingebettet in Bestrebungen des Landkreises Stendal, langfristig und umfassend Menschenfeindlichkeit sowie Rechtsextremismus in der Region abzubauen, eine Kultur der Vielfalt und Weltoffenheit zu stärken sowie Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen zu ermöglichen.
Einmal im Förderjahr wird eine Initiative oder ein Verein, der sich in besonderen Maßen für die Ziele der Demokratiepartnerschaft engagiert, als „Demokratie-Ort“ durch den Landrat des Landkreises Stendal ausgezeichnet. In den vergangenen Jahren konnten bereits das Shalomhaus Tangermünde, die Jugendarbeit der Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte, der Verein Waldstörche aus Klietz, der TuS Schwarz-Weiß Bismark sowie der Umwelt- und Bildungsverein Vitos diese Auszeichnung erhalten.
Neben den Integrationskoordinatoren des Landkreises Stendal und der Koordinierungs- und Fachstelle (KinderStärken e. V.) ist der Begleitausschuss das wesentliche Element der Partnerschaft für Demokratie des Landkreises. In dem Gremium arbeiten zivilgesellschaftliche Akteure des Landkreises Stendal gemeinsam mit der Kreispolitik und der Kreisverwaltung an der Vision, dass der Landkreis Stendal zu einer Region wird, in der alle Menschen ohne Bevorzugung oder Benachteiligung die Chance haben, sich in die demokratischen Entscheidungsprozesse zur Gestaltung ihrer Lebenswelt(en) in Stadt und Land einzubringen und sich für den Wert von Demokratie und Menschenrechten einsetzen. Der Begleitausschuss entscheidet über die Vergabe des Initiativ- und Aktionsfonds in Höhe von insgesamt 45.555 Euro.
Darüber hinaus stehen dem Jugendforum des Landkreises Stendal, welches sich aus Kindern und Jugendlichen der Regionalgruppen in Osterburg, Seehausen, Goldbeck, Tangerhütte und Tangermünde zusammensetzt 10.000 Euro zur eigenständigen Vergabe von Förderungen für Aktionen im Landkreis Stendal zur Verfügung. Die Mitglieder des Jugendforums setzen zudem auch regelmäßig eigene Projekte in den oben genannten Themengebieten um.


