Innovatives Team möchte etwas bewegen

Initiative in Stendal steht vor Gründung eines Inklusiven Sportvereins.

Im Landkreis Stendal gibt es derzeit über 200 Sportvereine, von denen einige auch Möglichkeiten für Menschen mit Behinderungen vorhalten. Ein Verein, der sein Angebot inklusiv – also für Menschen mit und ohne Behinderung gleichermaßen – aufstellt, gibt es in dieser Form aber noch nicht. Eine Interessensgruppe in der Hansestadt Stendal möchte dies im April ändern und den „SV Bewegt Stendal“ gründen. Dies soll der erste inklusive Sportverein im Kreisgebiet werden.

„Wir möchten Menschen ansprechen, die eine sportliche Heimat suchen und den Verein für Menschen mit und ohne Behinderung mit Leben füllen wollen“, erklärt Elisabeth Seyer das Vorhaben. Die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Stendal hat die Idee gemeinsam mit Teilhabemanagerin Johanna Michelis, Gudrun Simon vom Berufsschulzentrum sowie Matthias Morfeld von der Hochschule Magdeburg-Stendal geboren. „Eine Reihe von Initiativen hat uns zusammengeführt und letztlich den Gedanken reifen lassen“, so Seyer weiter.

Unterstützung erhält das Quartett zur Gründung des neuen Sportvereins nicht nur durch den örtlichen Kreissportbund Stendal-Altmark, sondern auch den Landessportbund (LSB) Sachsen-Anhalt. „Wir setzen uns für attraktive Teilhabemöglichkeiten für Menschen mit Behinderung im organisierten Sport ein“, sagt Dany Beck. „Aktuell gibt es zwar schon einige Initiativen im Land, die sich für Inklusion im Sport stark machen. Auf ein flächendeckendes Angebot müssen wir im Sportland Sachsen-Anhalt aber noch hinarbeiten und gemeinsam an einem Strang ziehen. Aus diesem Grund begrüßen wir die Vereinsgründung des SV Bewegt Stendal sehr“, so die Vizepräsidentin für Gleichstellung, Vielfalt und Teilhabe des LSB. „Bemerkenswert finde ich an diesem Beispiel auch die Kooperation mit der Hochschule Magdeburg-Stendal. Damit werden direkt zwei Herausforderungen angenommen, die wir aktuell im Sport beobachten: Es gibt einen hohen Bedarf an neuen Ehrenamtlichen und es braucht, im Sinne einer vielfältigen Sportlandschaft, Personen, die Inklusion im Sport umsetzen können“, so Beck abschließend.

„Damit die Gründung zustande kommt, benötigen wir mindestens sieben Personen“, erklärt Elisabeth Seyer. Einen Termin für die Gründungsversammlung gibt es auch schon: Am Mittwoch, 24. April, treffen sich die Initiatoren um 17.30 Uhr im Raum Osterburg im Stendaler Landratsamt (Hospitalstraße 1-2, 39576 Hansestadt Stendal). „Wir hoffen auf zahlreiche Gäste, die mit uns ein neues Zeitalter einläuten möchten“, so der Seyers Aufruf. Die Gleichstellungsbeauftragte selbst erwirbt gerade die Übungsleiter-Lizenz und möchte in dem neuen Verein wandern. Es soll auch ein Tanzangebot geben. „Grundsätzlich haben wir aber keine Grenzen gesetzt“, sagt Elisabeth Seyer.

Egal, ob für die Gründung des inklusiven Sportvereins oder für die Anleitung einer Sportgruppe - interessierte Personen können sich bei Elisabeth Seyer melden. Das geht per E-Mail oder telefonisch unter 03931 607041. „Wir freuen uns auf alle Fragen, Rückmeldungen und das Engagement der Menschen aus dem Landkreis Stendal“, erklärt Seyer abschließend.