Schnellerer Zugang zur Psychosozialen Krebsberatung

Landrat begrüßt Eröffnung der neuen Beratungsstelle in Stendal.

Die Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft (SAKG) hat kürzlich eine Psychosoziale Krebsberatungsstelle am Johanniter-Zentrum für Medizinische Versorgung in Stendal eröffnet. Neben Landrat Patrick Puhlmann und Stendals Vize-Oberbürgermeister Axel Kleefeldt war auch Prof. Dr. Jörg Fahlke, Ärztlicher Direktor des örtlichen Johanniter-Krankenhauses, der Einladung durch SAKG-Geschäftsführer Sven Weise gefolgt.

„Krebsdiagnosen bringen nicht nur medizinische Herausforderungen mit sich, sondern beeinflussen auch tiefliegende Aspekte des täglichen Lebens.“, sagte Weise. „In vielen Fällen bleibt wenig Raum für persönliche Fragen oder Gespräche, die über die medizinischen Behandlungsschritte hinausgehen.“ Menschen, die mit Krebs konfrontiert sind, benötigen mehr als nur medizinische Hilfe, da die Krankheit auch das psychische und soziale Wohlbefinden beeinträchtigt. Die Dynamik innerhalb der Familie und im Umgang mit Freunden kann sich verändern, berufliche Tätigkeiten können eingeschränkt sein, was zu finanziellen und sozialen Herausforderungen führt. Die Belastungen sind oft so groß, dass Betroffene und ihre Angehörigen allein Schwierigkeiten haben, ihnen zu begegnen.

„In diesem Kontext bietet die Psychosoziale Krebsberatungsstelle Stendal maßgeschneiderte Unterstützung für Menschen in dieser Lebenssituation. Das Beratungsangebot ist darauf ausgerichtet, individuelle Beratung und Begleitung in allen Phasen der Erkrankung zu bieten.“, so SAKG-Geschäftsführer Weise weiter. Die Bewältigung krankheitsbedingter Probleme und Krisen steht dabei im Mittelpunkt des Engagements. Das erfahrene Beratungsteam, bestehend aus verschiedenen Berufsgruppen und psychoonkologisch ausgebildeten Fachkräften, ermutigt die Ratsuchenden dazu, neue Perspektiven für ein Leben mit oder nach der Erkrankung zu entwickeln. Dies schließt die Klärung familiärer, sozialer, partnerschaftlicher und beruflicher Themen mit ein.

„Eine halbe Million Menschen bekommen die Diagnose Krebs nach Robert-Koch-Institut pro Jahr. Vorbereiten kann man sich darauf nicht“, weiß Fahlke. „Neben dem Wunsch auf Heilung merken die Betroffenen sehr schnell, dass die Probleme vielfältiger sind. Alle Lebensziele, -inhalte und -werte werden in Frage gestellt. Die Psychosoziale Betreuung fördert die Bewältigung von Symptomen und Nebenwirkungen der Behandlung, was die Lebensqualität der Patienten steigert“, so der Ärztliche Direktor des Johanniter-Krankenhauses weiter.

In der Bahnhofstraße 24 können Krebsbetroffene und deren Angehörige kostenlose Unterstützung erhalten, um die Diagnose Krebs zu verarbeiten und mit ihr umzugehen. Die Beratungsstelle in Stendal ergänzt die bestehende Versorgung von Krebsbetroffenen im Landkreis. „Wir haben Menschen, die mit der Diagnose Krebs bei unserem sozialpsychiatrischen Dienst landen, weil sie überfordert sind“, sagte der Landrat. „An dieser Stelle ist diese Beratungsstelle eine ganz große Unterstützung für die Menschen, zu dem verwiesen werden kann und wo es Experten zu genau diesem Thema gibt. Wir sind froh, dass wir nun auch nördlich der A2 so eine Beratungsstelle haben. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg für Ihre Arbeit“, so Puhlmann weiter.

Sichtlich ergriffen zeigte sich Kleefeldt, der im persönlichem Umfeld bereits Erfahrungen mit Menschen gemacht hat, die eine Krebsdiagnose erhielten und deren Leben sich damit verändert hat. Auch er äußerte sich sehr erfreut darüber, dass die Unterstützung für Betroffene sich durch das neue Beratungsangebot der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft in der Hansestadt Stendal verbessert.

Die Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 2000 von einem Verein zu einer breit aufgestellten Institution gewandelt: Mit den in 2023 eröffneten Krebsberatungsstellen in Quedlinburg und nun auch in Stendal, den letzten beiden von landesweit sechs Psychosozialen Beratungsstellen und zehn verbunden Außenberatungsstellen ist das flächendeckende Netz komplett. Bisher gab es dieses Angebot einmal im Monat in Stendal, nun mit täglichen Sprechzeiten. Damit ist die SAKG bei der Versorgung und Betreuung von Krebsbetroffenen breit aufgestellt. So gerüstet will sie auch ihrem erklärten Ziel einen Schritt nähergekommen: Mit der umfassenden Unterstützung können Krebspatienten und Angehörige bei der SAKG während des Kampfes gegen die Krankheit ganzheitlich betreut und begleitet werden.

Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V.
Psychosoziale Krebsberatungsstelle Stendal (kostenfrei, individuell, diskret)
Johanniter-Zentren für Medizinische Versorgung in der Altmark GmbH, 1.Etage
Bahnhofstraße 24, 39576 Hansestadt Stendal