Puhlmann blickt hinter die Kulissen

Landrat besucht das Dorftheater Gladigau.

Das Gladigauer Dorftheater ist einzigartig im Landkreis Stendal, erhält es doch das „Altmärker Platt“. Bis zu 18 Vorstellungen spielt das Ensemble von Intendant Horst Bannehr und Regisseur Norbert Lazay traditionell im März in der Gaststätte „De Dörp’sche Krug“ in Gladigau. Die Proben dafür starten dafür bereits im Herbst zuvor. Davon hat sich Landrat Patrick Puhlmann kürzlich selbst ein Bild gemacht.

Nicht aus der ersten Reihe, wie sonst bei Vorstellungen, sondern hinter die Kulissen blickte Puhlmann in Gladigau. Das Dorftheater spielt zwar in einer Gaststätte, doch der Weg dahin beginnt in der alten Schule. Ein früherer Klassenraum ist dort als Werkstatt umfunktioniert, in einem anderen steht die Probebühne. „Diese ist genauso groß, wie letztlich die Bühne in der Gaststätte“, erklärt Bannehr. Außerdem verfügt das Theater über einen großen Fundus. Nicht zu übersehen für den Landrat: die Historie des Dorftheaters. Zahlreiche Fotos und Berichte an den Wänden zeigen: hier wird das Laienschauspiel gelebt.

Im Anschluss daran erlebte Puhlmann eine Probe. Dabei wurde erstmals der dritte Akt des aktuellen Stückes, welches am 2. März 2024 seine Premiere feiert, geübt. „Ich bin beeindruckt, wie Anweisungen schon bei der ersten Probe so schnell umgesetzt werden. Das zeugt von einem eingespielten Team“, sagte der Landrat und fragte, ob das Ensemble darauf in der nächsten Probe aufbauen würde. Die Antwort: Ja, doch am Ende kommt es immernoch ganz anders. Davon möchte sich Puhlmann im Jahr 2024 auch ein Bild machen: „Ich freue mich, das ganze Stück dann in einer Vorstellung zu sehen.“

Gladigaus Dorftheater ist aber auch über den Landkreis hinaus bekannt. Es ist das einzige Ensemble dieser Art in Sachsen-Anhalt und wurde aus guten Gründen bereits mit verschiedenen (Kultur-)preisen ausgezeichnet. Was nur Wenige wissen: Das Gladigauer Dorftheater ist im bundesweiten Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes gelistet. Denn Regisseur Lazay, Intendant Bannehr, Übersetzerin Ursula Müller sowie die vielen Mitstreiter auf und hinter der Bühne der Gaststätte „De Dörp’sche Krug“ erhalten sprachliche Vielfalt als zentralen Teil menschlicher Identität auf besondere Weise, die sogar durch die Europäische Charta der Regional- und Minderheitensprachen geschützt ist.