Industrie- und Gewerbepark Altmark in Arneburg ist 13. Zukunftsstandort

Das Land Sachsen-Anhalt ist um einen Zukunftsstandort reicher. Sven Schulze, Minister für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt hat am Freitagvormittag den Industrie- und Gewerbepark Altmark (IGPA) in Arneburg zum 13. Zukunftsstandort ernannt. Dazu überreichte er einen Award und eine Urkunde an Lothar Riedinger (Bürgermeister Arneburg) sowie René Schernikau (Verbandsgemeindebürgermeister Arneburg-Goldbeck). Landrat Patrick Puhlmann bedankte sich beim Minister für den Besuch.

Auf der Landkarte der Zukunftsstandorte in Sachsen-Anhalt blieb der Norden bislang leer. Dies hat sich mit der Ernennung des IGPA zum 13. Zukunftsstandort am Freitag geändert. Damit erhielt das Gelände bei Arneburg den Beleg dafür: Hier wird auf Tradition gebaut, Selbstbewusstsein gelebt und vor allem nach vorn geblickt. Denn im IGPA entstehen weltweit genutzte Produkte und Forschende entwickeln international gefragte Neuheiten.

„Unternehmen und Akteure am Standort leisten seit langer Zeit sehr gute Arbeit. Das Gütesiegel ,Zukunftsort‘ haben sie sich verdient“, sagte Schulze. „Mercer Stendal ist eine der modernsten Zellstofffabriken Europas. Am Standort werden Strom und Wärme für die eigene Produktion selbst erzeugt. Das ist der Umgang mit grüner Energie, wie er in Zukunft Schule machen wird. Das Alleinstellungsmerkmal des Standorts wird komplettiert durch weitere innovative Unternehmen mit hoher Expertise im Bereich der grünen Energie und durch den besonderen Schulterschluss mit der Forschung.“, so der Minister weiter. Im Anschluss daran überreichte er den Ernennungs-Award sowie die Urkunde an Riedinger und Schernikau.

Puhlmann: „Das Minister Sven Schulze für diese Verleihung persönlich nach Arneburg gekommen ist, sehe ich als ein positives Zeichen der Landesregierung.“

„33 Jahre durfte ich am Aufbau des IGPA mitarbeiten. Für mich wird heute mit der Verleihung als ‚Zukunftsstandort‘ ein wichtiger Schritt zur weiteren Ausgestaltung dieses wirtschaftlichen Zentrums im Norden unseres Landes eingeleitet“, sagte der Arneburger Bürgermeister. „Ich bin stolz auf das, was hier geschaffen wurde und stetig wächst. Wir zeigen jeden Tag wie das Zusammenwirken von Innovation und Tradition Realität wird“, ergänzte Verbandsgemeindebürgermeister Schernikau.

Seinen Dank für die Anerkennung der Arbeit im Landkreis Stendal brachte auch Puhlmann zum Ausdruck: „Der IGPA ist nicht irgendein Industriestandort in der Altmark, sondern der. Diese Ernennung zum Zukunftsstandort ist das Werk vieler fleißiger Hände in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten. Das Minister Sven Schulze für diese Verleihung persönlich nach Arneburg gekommen ist, sehe ich als ein positives Zeichen der Landesregierung. Das bietet uns nun den Anlass, mit der Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt, den Kommunen, der Kreisverwaltung aber auch der Hochschule Magdeburg-Stendal noch enger zusammenzuarbeiten.“ Weiterhin betonte der Landrat die Chance zum Zukunft machen, welche diese Auszeichnung bietet.

Robert Franke, Geschäftsführer der Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH erklärte zudem: „Ich bin überzeugt davon, dass wir mit unserem Standortmarketing dazu beitragen können, auch diesen Zukunftsort in den Blickpunkt nationaler und internationaler Unternehmen zu rücken. Gerade im Zuge der Reshoringstrategien seien Standorte mit zukunftsfähigen Energielösungen sehr gefragt.“

Auf dem Programm standen außerdem eine Standortrundfahrt, die besonders die konkreten Tätigkeitsfelder der bereits ansässigen Unternehmen sowie die beeindruckenden Potenzialflächen des Standortes in den Fokus nahm. Ein Unternehmensbesuch des mittelständischen Familienunternehmen Arneburger Maschinen- und Stahlbau GmbH stellte beispielhaft die Expertise der Unternehmen im IGPA unter Beweis.

Hintergrund
Der Industrie- und Gewerbepark Altmark in Arneburg umfasst eine Gewerbefläche von 740 Hektar. Ab den 1970er Jahren wurde dort, etwa 15 Kilometer nördlich der Hansestadt Stendal, am westlichen Elbeufer, das mit 4.000 Megawatt größte Kernkraftwerk der DDR gebaut. Dieses ging jedoch nie ans Netz. Auf dem erschlossenen Gelände wurde 2004 durch die Zellstoff Stendal GmbH (heute Mercer Stendal GmbH) eines der modernsten Zellstoffwerke der Welt in Betrieb genommen. Heute werden dort bis zu 740.000 Tonnen Zellstoff pro Jahr produziert. Weiterhin betreibt Mercer am Standort Arneburg das größte Kraftwerk für Biomasse Deutschlands (148 Megawatt) sowie eine moderne Extraktionsanlage für Terpenton und Tallöl. Ergänzt wird dieses Leistungsangebot ab April 2023 durch die jährliche Produktion von 5.000 Tonnen „Holzgeist“(Methanol). Im Herbst 2006 folgte durch die Ansiedlung der Delipapier GmbH, einer Tochtergesellschaft des italienischen Papierkonzerns Sofidel, die Herstellung von Hygienepapieren. Weiterhin wurde im Jahr 2012 von Weltec begonnen, eine Biomethanraffinerie (Biogasanlage mit Biogasaufbereitung) zu errichten, die seit Mai 2013 pro Stunde rund 700 Kubikmeter aufbereitetes Biomethan ins Gasnetz einspeist. Mittlerweile bieten 25 Unternehmen etwa. 1.200 Beschäftigten einen Arbeitsplatz an.

Straßenanbindung
Der IGPA ist über die B189 mit der Landeshauptstadt Magdeburg (70 Kilometer) vernetzt und über die Autobahnanschlüsse A2 in Richtung Berlin und Hannover und die A14 in Richtung Leipzig angebunden. Der Ausbau In nordöstlicher Richtung führt die B189 über Wittenberge zur Autobahn A24 Richtung Hamburg.

Bahnanschluss
Der IGPA besitzt eine Direktanbindung für den Güterverkehr an den Bahnhof Stendal und ist somit an das Netz der Deutschen Bahn AG angeschlossen und soll weiter ausgebaut werden. Für den Personenverkehr sind direkte Verbindungen nach Berlin, Wolfsburg-Hannover, Lüneburg-Hamburg, Magdeburg-Leipzig sowie Wittenberge-Rostock von Stendal aus möglich.

Flughafen
Der Regionalflughafen Stendal-Borstel (20 Kilometer) bietet Landemöglichkeiten für Transportflugzeuge bis zu 14 Tonnen Gesamtgewicht sowie für Privatflugzeuge. Der Flughafen Berlin-Brandenburg ist 150 Kilometer, Leipzig/Halle 185 Kilometer und Hannover 200 Kilometer entfernt.

Wasserstraße
Der Standort liegt direkt an der Elbe mit einem Stromhafen. Gegeben sind Verbindungen auf dem Wasserweg nach Hamburg im Norden sowie zum Wasserstraßenkreuz Magdeburg in südliche Richtung.