Stendal bekommt seinen eigenen Wein
Sommertour: Puhlmann besichtigt Rebenanbau von Norman Schönemann und Leonie Schneider.
„Stendal bekommt einen Weinberg“ – als Patrick Puhlmann von dieser Nachricht aus den sozialen Netzwerken erfuhr, war es nur eine Frage der Zeit, bis der Landrat sich dies persönlich anschaute. Im Rahmen seiner Sommertour war es am Freitagnachmittag soweit. Am Rande der Hansestadt haben ihn Leonie Schneider und Norman Schönemann begrüßt und durch die Weinreben geführt.
Erst Bier, jetzt Wein – so in etwa lässt sich das Engagement von Norman Schönemann beschreiben. „Nach Corona hat es mit dem Bier nicht mehr funktioniert. Da ich lieber Wein trinke, entstand dann die Idee, eigenen hier bei uns anzubauen“, erklärte der gelernte Elektriker, der zusammen mit seiner Frau in der Immobilienbranche tätig ist. Die Wiederbelebung des traditionsreichen Taubentanz-Bieres im Jahr 2017 war für ihn ein Hobby, wie es nun der Weinanbau zunächst auch ist. Die bisherige Firma wurde nun in „Feierabendweine“ umbenannt. Damit hat das Stendaler Paar Großes vor, wie es dem Landrat berichtete.
„Wir wollen nicht nur Wein anbauen, sondern ein kleines touristisches Highlight schaffen“, erklärte Norman Schönemann. Inmitten seiner 1.100 Reben hat er erst kürzlich ein Zelt mit gemütlichen Sitzplätzen errichtet. Hier stellt er sich zukünftig vor, an schönen Sommerabenden bei einem Glas Wein kleine Konzerte durchzuführen. Denn eines steht schon jetzt fest: Der Wein, der bei Stendal angebaut wird, kommt nicht in den Handel. „Er ist ausschließlich über eine Rebenpartnerschaft zu bekommen“, so das Unternehmer-Paar. Für nur 50 Euro im Jahr kann jeder Interessierte Pate werden und erhält dann seinen exklusiven Wein. Ab 2026 soll dies, wenn es nach Leonie und Norman Schönemann geht, losgehen.
„Ich freue mich, dass jemand so mutig ist und immer neue Ideen entwickelt“, sagte Puhlmann. „Sie haben offenbar Spaß daran, aus einem Hobby möglicherweise ein neues Geschäftsfeld zu entwickeln und dies auch mit gutem Marketing darzustellen“, so der Landrat weiter, während es durch die Reben ging. „Das ist ein schönes Plätzchen“, bemerkte Puhlmann. Dazu erklärte das Paar, wie alles in mühsamer Handarbeit errichtet wurde.
Bis der erste Wein aus Stendal im Glas landet, vertreibt das Paar unter dem Namen „Feierabendweine“ zwei Sorten Wein: einen Rotling und einen Weißwein. Diese werden in Bayern gekeltert und sind dem Landrat vorgestellt worden. Nach und nach soll das Gelände zwischen Stendal und Bindfelde weiterentwickelt werden. An Ideen fehlt es Norman Schönemann dazu nicht. Wie es am Ende aussehen wird, möchte er dann zur offiziellen Eröffnung präsentieren.