Sandauer Vereine stehen zusammen
Sommertour: Landrat erfährt von großen Plänen um Gemeinschaftshaus und Rathaus.
In den Zentren der Einheits- und Verbandsgemeinden des Landkreises Stendal hat Patrick Puhlmann im Frühjahr zu zahlreichen Bürgersprechstunden eingeladen. In Schönhausen erhielt der Landrat dazu Besuch von Sandauer Bürgern, die etwas bewegen wollen. Da die kurze Sprechzeit nicht ausreichte, um die Projekte zu erläutern, hatten sie kurzerhand eine Einladung ausgesprochen. Zu Beginn seiner Sommertour war Puhlmann so am Montagnachmittag in Sandau zu Gast, um mehr zu erfahren.
Ganz unkompliziert trafen sich Vertreter der Stadt Sandau, des Orts- und Kulturvereins sowie des erst im Dezember neugegründeten Vereins Rathaus Sandau vor eben jenem. Dazu hatten die Verantwortlichen etliches vorbereitet, um dem Landrat, der von Verbandsgemeinde-Bürgermeisterin Steffi Friedebold begleitet wurde, ihre Projekte näher zu erläutern. Zunächst aber erklärten Ruud Engelse und Peter Danker die besondere Konstellation der Bürger. „Wir bringen im Orts- und Kulturverein die meisten Engagierten aus allen Vereinen zusammen“, so Engelse. Denn jeder Verein hat seinen Schwerpunkt, etwa Angel- oder Schützenverein, wo der Name Programm ist. Punktuell gab es auch schon eine Zusammenarbeit, doch im Kern haben alle gleiche Herausforderungen: Es fehlen Räumlichkeiten zur allgemeinen Nutzung.
Durch den Orts- und Kulturverein sind in der Vergangenheit übergreifende Projekte angegriffen worden, etwa die Durchführung eines Kinderfestes. Nun stehen die nächsten Pläne auf der Agenda. „Wir möchten die Grundschule erhalten und ein Gemeinschaftshaus schaffen“, erklärt Engelse. Dazu soll der alte Supermarkt umgebaut werden. „Das Schöne ist, dass an diesem Projekt wirklich alle mitwirken wollen“, erklärt der Vorsitzende des Vereins Rathaus Sandau. Was fehle, sei die Baugenehmigung. Dann wollen die Ehrenamtlichen mit viel Eigenleistung loslegen.
„Die Sandauer haben mit dem Projekt Kirchturm bereits gezeigt, was sie im Stande sind zu leisten“, sagte der Landrat und machte den Vereinsvertretern damit Mut: „Dort ist ein toller Ort für Veranstaltungen entstanden.“ Als größte Leistung würdigte Puhlmann daher, dass nicht jeder sein eigenes Süppchen kocht, sondern die Vereine und Bürger sich gemeinsam engagieren. „Es braucht die Menschen vor Ort und hier erscheint es mir, als gäbe es ein unheimliches ehrenamtliches Engagement. Dies gepaart mit handwerklichem Sachverstand zeigt, dass gute Bauanträge auf den Weg gebracht werden können. Dabei lassen sich die Menschen auch nicht unterkriegen, wenn es einmal Rückschläge gibt. Dies zeugt von einer starken Gemeinschaft. Die Herangehensweise, Kräfte zu bündeln, um für alle etwas zu erreichen, gefällt mir. Wenn es jetzt mit dem Gemeinschaftshaus klappt, ziehe ich meinen Hut davor“, so der Landrat weiter.
Dabei erscheint dieses Projekt schon beinahe klein gegenüber dem Vorhaben, dass Rathaus in Sandau zu sanieren und damit zu erhalten. „Förderverein für so ein Rathaus zu sein, heißt auch Verantwortung zu tragen“, sagte Puhlmann. Dies bestätigte Engelse und stellte in Aussicht, 2029/2030 mit diesem ambitionierten Projekt beginnen zu wollen. Dann soll das neue Gemeinschaftshaus der Vereine direkt neben dem Rathaus bereits als Basis dienen.