Praxistag rund um die digitale Verwaltung

Was ist die Grundlage für erfolgreiche kommunale Online-Dienste und welche Komponenten werden für die Umsetzung dieser benötigt? Diesen Fragen sind am Mittwochvormittag etwa 50 Vertreter der Kommunen sowie der Kreisverwaltung beim Praxistag „Digitalisierung der kommunalen Verwaltung im Landkreis Stendal“ nachgegangen. Im Sitzungsaal Stendal begrüßte zunächst Hausherr Patrick Puhlmann die Gäste. Der Landrat betonte dabei die Größe der Herausforderung in diesem Thema, verwies gleichzeitig aber auch darauf, dass die ersten Schritte gemacht sind.

„Mit Kivan, der gemeinsamen digitalen Verwaltung von Kitaplätzen in allen kreisangehörigen Kommunen, haben wir uns bereits auf ein gemeinsames Vorgehen und ein einheitliches System verständigt – und das erstmalig in Deutschland auf der Ebene eines ganzen Landkreises. Davon profitieren vor allem die Nutzer. Bei der digitalen Anmeldung der Ukraineflüchtlinge gab es anfangs auch Skepsis. Wir können aber festhalten, dass aufgrund der Digitalisierung 1 700 Personen einmal weniger persönlich in der Ausländerbehörde vorstellig werden mussten. Von jedem lag eine Passkopie digital vor, die sonst hätte jemand einscannen müssen. Deshalb freue ich mich ganz besonders über diesen Praxistag und appelliere an jeden in der Verwaltung: Machen Sie den Digitalcheck“, so Puhlmann.

Im Anschluss daran referierte Erhardt Glauche vom Ministerium für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt über die digitalen Basisdienste, die den Landkreisen und Gemeinden über das Landesportal zur gemeinsamen Nutzung zur Verfügung gestellt werden. Dabei unterstrich er auch die Grundlagen für erfolgreiche kommunale Online-Dienste. „Vom Anliegen über den Antrag zum Verwaltungsvorgang“ lautete der Titel des Vortrags von Edgar Kraul. Der Projektmanager der Stendaler Kreisverwaltung sprach über die Komponenten, welche die Kommunalverwaltungen für die Umsetzung eigener Online-Dienste benötigen.

Bevor es beim Praxistag in den Erfahrungsaustausch ging, bei dem der unterschiedliche Stand der Kommunen in der Digitalisierung diskutiert wurde, stellte Andreas Brohm ein Fallbeispiel für erfolgreiche Online-Antragstellung vor. Der Bürgermeister der Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte hat bereits im Vorjahr das Digitale Rathaus eingeführt.