Landrat beruft Mitglieder für das Bündnis „Demokratie leben!“

Bundesprogramm geht von 2025 bis 2032 in die dritte Förderperiode.

Die Förderung von Demokratie- und Toleranzaktionen ist eingebettet in Bestrebungen des Landkreises Stendal, langfristig und umfassend Menschenfeindlichkeit und Rechtsextremismus in der Region abzubauen, eine Kultur der Vielfalt und Weltoffenheit zu stärken sowie Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen zu ermöglichen. Seit 2015 ist der Landkreis Träger des Projektes „Partnerschaft für Demokratie“ im Bundesprogramm „Demokratie Leben!“. Mit Beginn der neuen Förderperiode wird das Projekt in Form eines Bündnisses fortgeführt. Dafür hat Landrat Patrick Puhlmann kürzlich 29 Mitglieder berufen.

„Ich danke Ihnen für Ihr ehrenamtliches Engagement. Das ist eine wichtige und zugleich vertrauensvolle Aufgabe. Mit der Fortführung des Projekts wollen wir die interkulturellen Lücken bei uns im ländlichen Raum weiter fördern“, so der Landrat, bevor er die Berufungsurkunden in der Stendaler Kreisverwaltung überreichte.

Das Bündnis „Demokratie leben!“ im Landkreis Stendal besteht zukünftig aus einem noch breiteren Zusammenschluss von zivilgesellschaftlichen Akteuren, Stiftungen sowie Vertretern der Wirtschaft. Dazu zählen die Altmärkische Bürgerstiftung, der Altmärkische Gehörlosenverein Stendal und Umgebung, die Antidiskriminierungsstelle im Landkreis Stendal, das Bündnis für Demokratie und Weltoffenheit im Landkreis Stendal, der Caritasverband für das Bistum Magdeburg mit der Regionalstelle Stendal, das Deutsche Rote Kreuz mit dem Kreisverband Östliche Altmark, der Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt sowie
die Hochschule Magdeburg-Stendal. Weiterhin gehören dem Bündnis das Jugendforum des Landkreises Stendal, der Kreiselternrat, der Kreisfachverband Fußball Altmark-Ost, der Kreisfeuerwehrverband Stendal, Kreis- Kinder- und Jugendring sowie der Kreisschülerrat, Kreisseniorenrat und der Kreissportbund Stendal-Altmark an. Zudem zählen Vertreter aller im Kreistag vertretenen Fraktionen sowie verschiedenen Vertreter der Kreisverwaltung als beratende Stimme zum Bündnis.

Das neue Bündnis entscheidet über die Vergabe des Initiativ- und Aktionsfonds in Höhe von insgesamt 55.000 Euro anhand der in einer Handlungsstrategie festgelegten Teilziele: Alle Menschen im Landkreis Stendal können ihr Recht auf Mitbestimmung wahrnehmen und sich für ein demokratisches Gemeinwesen einsetzen; Jegliche Bevorzugung oder Benachteiligung im Landkreis Stendal ist abgebaut; Ideologien, die einer gleichberechtigten Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen sowie einer freiheitlich demokratischen Grundordnung widersprechen, sind im Landkreis Stendal abgebaut.

Hintergrund
Bis 2024 konnten insgesamt fast 300 Einzelmaßnahmen in der Region (ohne die Hansestadt Stendal) gefördert werden. Sechs der Projektträger konnten seither als „Demokratie-Ort“ des Landkreises Stendal ausgezeichnet werden. Die geförderten Maßnahmen waren dabei so vielfältig wie die Träger in der Region. Von niederschwelligen Lesungen und Kino in den Dörfern, über Projektwochen in Kitas und Horten bis hin zu öffentlichen Veranstaltungen gegen Antisemitismus und Rassismus konnten unterschiedliche Maßnahmen gefördert werden.

Mit Beginn des Jahres 2025 ist das Bundesprogramm „Demokratie Leben!“ in die dritte Förderperiode gewechselt. Der Landkreis Stendal (und die Hansestadt Stendal) konnten sich erfolgreich am Interessenbekundungsverfahren für die Weiterförderung im Zeitraum von 2025 bis 2032 beteiligen und trotz noch nicht beschlossen Bundeshaushalt 2025 stehen die Fördermittel in diesem Jahr in vollem Umfang zur Verfügung.

Neben dem federführenden Amt der Kreisverwaltung Stendal, Büro des Landrates (Integrationskoordinator), und der Koordinierungs- und Fachstelle (KinderStärken e. V.) ist das Bündnis (vormals Begleitausschuss) das wesentliche Element der Partnerschaft für Demokratie des Landkreises Stendal.