Frischekur für „Frühe Hilfen“ und „Kinderschutz“
Fabienne Meineke hat eine neue Homepage umgesetzt und sucht nach Unterstützung.
Die Frühen Hilfen sind niedrigschwellige Angebote und richten sich besonders an Familien in belasteten Lebenslagen. Im Sommer 2023 hat Fabienne Meineke diesen Bereich beim Landkreis Stendal übernommen und ist als eine der ersten Projekte die Homepage der Netzwerkstelle Frühe Hilfen und Kinderschutz angegangen. Diese ist neu strukturiert und nun in einem modernen Layout veröffentlicht worden.
Als Meineke ihren Dienst in der Kreisverwaltung angetreten hat, war ihr eines aufgefallen: Die Homepage ihres künftigen Arbeitsbereiches war in die Jahre gekommen. So lag es nah, diese als einer der ersten Schritte zu modernisieren. „Das geht natürlich nicht von heute auf morgen“, weiß die studierte Kindheitspädagogin, die zuvor beim Altmarkkreis Salzwedel im Jugendamt tätig war. „Die Inhalte haben wir nun in die drei großen Rubriken ‚Netzwerkstelle‘, ‚Frühe Hilfen‘ und ‚Kinderschutz‘ unterteilt“, erklärt Meineke. Dazu ist die neue Seite technisch auf dem modernsten Stand. „Sie soll Familien und Interessierte informieren, Fachkräften aus den verschiedenen Bereichen aber auch als Unterstützung dienen“, so die Mitarbeiterin der Kreisverwaltung.
Im Bereich „Netzwerkstelle“ gibt es etwa Informationen zur Arbeit und den Veranstaltungen der beiden Netzwerke. Unter „Kinderschutz“ sind vor allem für Fachkräfte Hilfen und Handlungsempfehlungen zu finden. „Wenn beispielsweise Erzieher im Kindergarten bei einem Kind nicht erklärbare Verletzungen entdecken, bekommen sie auf unserer Homepage Informationen, welche Schritte einzuleiten sind“, so Fabienne Meineke. Im Bereich „Frühe Hilfen“, der sich vorzugsweise an werdende Eltern oder welche, die schon Kinder im Alter bis drei Jahren haben, richtet, werden verschiedene Angebote angezeigt. Ebenso besteht hier die Möglichkeit, Kontakt zu Fachkräften der Frühen Hilfe aufzunehmen.
„Bei den Frühen Hilfen suchen wir händeringend nach Unterstützung“, wirbt Meineke für ein Engagement von Hebammen oder Gesundheits- und Kinderkrankenpflegern mit mindestens zwei Jahren Berufserfahrung in der Unterstützung und Begleitung von Familien mit Kleinkindern sowie einer Zusatzqualifikation. „Die Geburt eines Kindes kann Familien vor besondere Herausforderungen stellen. Gerade in belasteten Lebenslagen können sie Unterstützung gebrauchen“, so die Kreis-Mitarbeiterin weiter. Die Kosten für die entsprechende Zusatzausbildung für die künftigen Fachkräfte „Frühe Hilfen“ übernimmt der Landkreis Stendal. Interessenten können sich per E-Mail an netzwerk-fruehe-hilfen@landkreis-stendal.de an das Jugendamt des Landkreises Stendal wenden.
Fachkräfte „Frühe Hilfen“ sind im lokalen Netzwerk vertreten und ermöglichen die Unterstützung von Familien in besonderen Lebenslagen. Sie können eine Familie ab Beginn der Schwangerschaft bis zu einem Jahr nach der Geburt, Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger sogar bis zum dritten Geburtstag des Kindes, begleiten. Die Fachkräfte „Frühe Hilfen“ geben Informationen und Anleitung zu Pflege, Ernährung, Entwicklung sowie Förderung des Kindes. Des Weiteren können sie aber auch zu Behördengängen begleiten oder dabei unterstützen, komplizierte Anträge auszufüllen. Bei Bedarf vermitteln sie den Familien auch weitere Hilfen.
Fabienne Meineke, die im März 2024 ihr berufsbegleitendes Master-Studium zu den Frühen Hilfen erfolgreich abgeschlossen hat, möchte ihre theoretisch erlernten Kenntnisse aber noch weiter einbringen. „Gern würde ich noch mehr Angebote für Familien schaffen und die Netzwerkarbeit ausbauen.“
Hintergrund
Die Angebote der Frühe Hilfen dienen der Stärkung der elterlichen Beziehungs- und Erziehungskompetenz. Zudem bieten sie Eltern Unterstützung, Beratung und Begleitung. Ziel ist es, jedem Kind eine gesunde Entwicklung und ein gewaltfreies Aufwachsen zu ermöglichen. Angebote der Frühen Hilfen kommen aus verschiedenen Systemen, insbesondere aus dem Bereich der Kinder- und Jugendhilfe, dem Gesundheitswesen, der Frühförderung und der Schwangerschaftsberatung. Fachkräfte dieser Bereiche arbeiten eng zusammen, um Eltern bei der Betreuung und Förderung ihrer Kinder zu unterstützen.