Caglar füllt das Große Haus

Comedy-Programm im Theater der Altmark ist ein voller Erfolg.

„Das Große Haus habe ich an einem Montag noch nie so voll gesehen“, so die Worte von Dorotty Szalma zur Eröffnung eines besonderen Abends im Theater der Altmark (TdA) in Stendal. Zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, der jährlich am 5. Mai stattfindet, hatten das TdA, der Allgemeine Behindertenverband Stendal sowie das Örtliche Teilhabemanagement des Landkreises Stendal eingeladen, um zu lachen und dabei Haltung zu zeigen. Auf der Bühne präsentierte Tan Caglar, der wohl bekannteste rollstuhlfahrende Comedian Deutschlands, sein zweites Bühnenprogramm „Geht nicht? Gibt’s nicht!“.

Der Schauspieler („Tatort“, „In aller Freundschaft“) und Moderator („MDR Selbstbestimmt“) machte mit seinem Auftritt deutlich, dass eine Behinderung nicht bedeutet, dass der Spaß dabei zu kurz kommen muss. Er verpackte gesellschaftliche Tabus und persönliche Erfahrungen mit einer guten Portion Selbstironie, Witz und Tiefgang. Dabei ging Caglar auch mit seinem Publikum und vor allem den Gebärdensprachdolmetschern Antje und Fred Mitschke in Interaktion. So wurde deutlich, dass der Name bei ihm auch Programm ist: „Geht nicht? Gibt’s nicht!“ ist mehr als ein Titel – es ist ein Lebensmotto.

Der Comedian stellte aber auch klar: „Inklusion ist nicht nur, alles barrierefrei zu gestalten, sondern auch zu beeinflussen, was in den Köpfen der Menschen vorgeht“. Was er selbst unter Inklusion versteht, erzählte er in Form einer Anekdote an seinem vierten Auftritt. So war der Hildesheimer im Berliner Tempodrom vor etwa 20 Zuschauern geplant, während zeitgleich im Großen Saal Bülent Ceylan vor 4.000 Besuchern auftrat. „Wir kannten uns schon, haben uns vor der Show gesehen“, so Caglar. Kurzerhand habe Ceylan Tan Caglar eingeladen, bei seinem Programm die Eröffnung zu machen. In der Probe wurde der Ablauf geübt und dann ging es los – und Caglar hat seinen Einsatz verpasst. Zeitgleich übernahm Ceylan die Eröffnung auf der für Tan Caglar vorgesehenen Bühne.

Die Veranstaltung wurde finanziell unterstützt durch die Altmärkische Bürgerstiftung, die Beauftragte für Menschen mit Behinderung sowie die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Stendal, die Partnerschaft für Demokratie der Hansestadt Stendal und die Aktion Mensch.