Bautz stellt sich den Fragen der Altmärker

Wie läuft die Suche nach einem Endlager für hochradioaktiven Abfall in Deutschland ab und wie können die Bürger sich an der Endlagersuche beteiligen? Das waren die zwei entscheidenden Fragen am Montagabend im Sitzungssaal Stendal des Landratsamtes. Zusammen mit dem Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) hat der Landkreis eine Informationsveranstaltung inklusive Diskussionsrunde durchgeführt. Diese baute auf die Ausstellung „suche:x“, die noch bis Freitag in der Bürgerhallte der Kreisverwaltung zu besuchen ist, auf.

Etwa 30 Besucher, darunter auch aktive und ehemalige Vertreter der kommunalen Politik, folgten der Einladung in das Landratsamt, wo Hausherr Patrick Puhlmann sie begrüßte. Dabei begründete er die Wichtigkeit des Themas, erklärte aber auch entschlossen, was der Kreistag bereits im Jahr 2019 entschieden hatte: „Der Landkreis Stendal soll kein Standort für ein Endlager von Atommüll werden. Dennoch ist es wohl gesunder Menschenverstand: Der Atommüll, der unseren Wohlstand über viele Jahrzehnte ermöglicht hat, muss auch in Deutschland endgelagert werden. Wir haben ihn produziert, davon profitiert und so müssen wir ihn auch beseitigen.“

Puhlmann beneide Ingo Bautz, Fachgebietsleiter für Information und Bürgerkommunikation beim BASE, um seine Aufgabe nicht, sagte der Landrat bei seiner Begrüßung. Bautz stellte dann den gesamten Prozess der Endlagersuche in seinen drei Schritten vor. Der Auftakt erfolgte dazu bereits im Jahr 2017, der Abschluss war zunächst für 2031 angedacht, soll nun aber verlängert werden. „Wir bemühen uns schon jetzt in dieser frühen Phase, die Menschen in der gesamten Bundesrepublik einzubeziehen“, so Bautz. „Es ist wichtig, dass alle hinter dem Verfahren stehen.“

Im Anschluss an seinen Vortrag eröffnete Ingo Bautz die Diskussionsrunde, an der sich zahlreiche Gäste beteiligten. So ging es etwa darum, dass die Genehmigung für die Zwischenlagerung von Atommüll beispielsweise in Gorleben eher ende, bevor ein Endlager zur Verfügung stünde. Dem entgegnete Bautz damit, dass die vorhandenen Einrichtungen nach Ende der Genehmigung nicht unbrauchbar seien, sondern die Verlängerung geprüft werden müsse. Weiterhin erklärte er, wie die Mitnahme der Bürger in dem Prozess aussehen soll. So sind an möglichen Standorten für ein Endlager Geschäftsstellen sowie Regionalkonferenzen des BASE geplant, wo interessierte Bürger sich nicht nur informieren, sondern auch einbringen können.

Nähere Informationen zum Prozess der Endlagersuche bietet die Ausstellung „suche:x“. Dies kann noch bis zum 18. November zu den Öffnungszeiten des Landratsamtes in der Bürgerhalle besucht werden.