Im Zeichen zweier Familienbetriebe

Sommertour: Puhlmann und Bölt zu Gast in Warnau.

Zwei Familienbetriebe sind am Mittwochnachmittag das Sommertour-Ziel von Patrick Puhlmann gewesen. In Warnau, an der östlichen Grenze des Landkreises Stendal, besuchte der Landrat gemeinsam mit Mathias Bölt, Bürgermeister der Einheitsgemeinde Hansestadt Havelberg, die Fischerstube der Familie Schulze sowie die Bau- und Möbeltischlerei Dähne.

Zuerst begrüßte Sabine Schulze das Duo, welches von Wirtschaftsförderin Maria Schröder-Wendt begleitet wurde. Für Touristen, die vor allem mit dem Rad entlang der Havel unterwegs sind, ist ihre Gaststätte die erste Anlaufstelle im Ort. Vor etwas über 30 Jahren hat ihre Mutter Marita diese eröffnet und serviert frischen Fisch. Denn in mittlerweile der fünften Generation wirft Familie Schulze die Netze aus. Gemeinsam mit dem Ortschaftrat wurde über die Situation in Warnau nach dem letzten Hochwasser gesprochen. Darüber hinaus wurde sich über die touristische Entwicklung der Region ausgetauscht.

Direkt im Anschluss daran erreichten Puhlmann und Bölt fußläufig die Bau- und Möbeltischlerei Dähne. Dort wurden sie von Inhaber Jens Dähne direkt in die Werkstatt geführt, in der dessen Großvater Otto die Tischlerei einst im Jahr 1934 eröffnet hat. Mittlerweile unterhält das Unternehmen drei Standorte innerhalb der Ortschaft. Dazu zählen eine Fertigung von Kunststofffenster, eine Strecke für die Produktion von Holz-Fenstern sowie den Show-Room. In Zukunft soll aber auch die ursprüngliche Werkstatt wieder eine größere Rolle spielen. Dort sei angedacht, unter anderem eine Ausbildungswerkstatt zu errichten.

Dies passe voll ins Konzept der Tischlerei, die 40 ihrer etwa 70 Mitarbeiter selbst ausgebildet hat. Auch in diesem Jahr haben vier junge Menschen ihre Ausbildung in der Tischlerei begonnen, zwei davon sind Abiturientinnen. „Wir kennen keinen Fachkräftemangel“, sagte Jens Dähne selbstbewusst und deutete sogleich an, dass mit seinem Sohn auch die nächste Generation die Arbeit im Familienbetrieb aufgenommen hat. Bereits vor etlichen Jahren hat Dähne ein eigenes Konzept zur Gewinnung und Bindung von Auszubildenden erstellt, welches er Landrat und Bürgermeister vorstellte. In Richtung dieser beiden äußerte der Unternehmen mehrere Wünsche und Anliegen: „Die Menschen müssen wieder verstehen, dass Handwerk Spaß macht. Vor allem aber muss die Berufsschule in Stendal erhalten bleiben und die Bürokratie müsse reduziert werden.“

Das jüngste Projekt der Tischlerei, welches Jens Dähne auf seinem Rundgang vorstellte, hatte allerdings weniger mit Handwerk, als vielmehr mit Naturverbundenheit zu tun. Am Ortseingang, gegenüber dem Kindergarten, hat der Unternehmer nach der Idee seines Sohnes einen Baum Park errichtet. Im Vorjahr sind 25 Bäume gepflanzt worden, welche jeweils eine Institution aus dem Ort oder einen Mitarbeiter als Paten haben. Neben den klassischen Baumarten zählen auch etliche „Zukunftsbäume“, die sich besonders auf das ändernde Klima einstellen können, zum Park, der Besuchern zugänglich ist.

Über das Engagement der zwei Familienbetriebe in Warnau zeigten sich Puhlmann und Bölt hocherfreut. „Das war ein interessanter Einblick“, sagte Puhlmann zur Produktion hochmoderner Holzfenster. Gleichzeitig haben er und der Bürgermeister die Anliegen der Ortschaft und Unternehmer aber auch gehört.