1. Teilhabekonferenz im Landkreis Stendal am 5. Mai 2022

Erste Teilhabekonferenz im Landkreis Stendal voller Erfolg
Thema: „Inklusive Arbeit und inklusive Gespräche“ | Ausstellung des live angefertigten Kunstwerks ab sofort in Bürgerhalle des Landratsamtes

Am Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, den 5. Mai 2022, fand im Gesellschaftshaus Uchtspringe von 13.00-16.00 Uhr die 1. Teilhabekonferenz im Landkreis Stendal statt. Gemeinsam mit der Salus Altmark Holding gGmbH neuwerk organisierte das Örtliche Teilhabemanagement im Landkreis Stendal einen Austausch zum Thema „Inklusive Arbeit und inklusive Gespräche“.  

Landrat Patrick Puhlmann begrüßte die 50 Gäste: „Unsere 1. Teilhabekonferenz im Landkreis Stendal befasst sich einem sehr bedeutsamen Thema – der Arbeit und Beschäftigung von Menschen mit Behinderung. Wie Sie wissen, stellt Arbeit eine wichtige Grundlage für gesellschaftliche und soziale Teilhabe dar. Arbeit stärkt das eigene Selbstwertgefühl. Arbeit beeinflusst die soziale Zugehörigkeit. Arbeit ermöglicht ein selbstbestimmtes Leben. Sie als Expertinnen und Experten wissen, dass die Herstellung von Inklusion noch ein weiter Weg ist. Dies wird auch unsere heutige Veranstaltung verdeutlichen. Doch wir wollen auch aufzeigen, dass es im Landkreis schon viele gute Beispiele und Erfolgsgeschichten gibt, wie Inklusion vorangetrieben und gelebt werden kann".

Anschließend erfolgte ein Grußwort von Reiko Lühe, dem Vorsitzenden des Inklusionsbeirates des Landkreises Stendal. Er freute sich über die Durchführung der Veranstaltung am Europäischen Protesttag. Im Landkreis wurde bereits viel erreicht, doch er beleuchtete auch negative Seiten: „Sie alle wissen, wo Inklusion anfängt: Im Kopf. Nach wie vor gibt es Barrieren und Hürden für behinderte Arbeitnehmer, aber auch für die Arbeitgeber. Noch immer herrschen für Menschen mit Behinderung schwierige Bedingungen, einen Arbeitsplatz auf dem 1. Arbeitsmarkt zu finden".

Danach leitete Anne Kock vom Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen-Anhalt zu den drei Impulsvorträgen über:

  • Die Arbeitssituation von Menschen mit Behinderung in Sachsen-Anhalt
    Dr. Christian Walbrach - Landesbehindertenbeauftragter Sachsen-Anhalt
  • Budget für Arbeit
    Kerstin Bruère - Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt
  • Das Konzept des Inklusionsbetriebes
    Frank Bühnemann - Geschäftsbereichsleiter Neuwerk, Salus Altmark Holding gGmbH

Die drei Präsentationen finden Sie untenstehend als PDF-Dokumente zum Nachlesen.

Nach den Vorträgen gab es eine besondere Überraschung: Reiko Lühe überreichte der Salus Altmark Holding gGmbH neuwerk den Inklusionspreis für ihre Vorbildfunktion: „Sie stellen sich den Herausforderungen inklusiver Arbeit. Bitte machen Sie weiter so!". Eine Holzwand mit der Aufschrift "Inklusion ist kein Luxus, Inklusion ist ein Menschrecht" zeichnet die beiden Uchtspringer Betriebe, die Inklusionstischlerei und das Integrative Servicecenter, aus. Der Inklusionsbeirat möchte mit diesem Preis Unternehmen, Organisationen und auch Einzelpersonen auszeichnen, die sich im besonderen Maß für Inklusion und Barrierefreiheit im Landkreis Stendal einsetzen.

Anschließend fanden Besichtigungen der Inklusionstischlerei und inklusive Gespräche an entsprechenden Thementischen bei Kaffee und Kuchen statt. Folgende Stände konnten besucht werden:

  • Agentur für Arbeit
  • Budget für Arbeit
  • Inklusive Bildung Sachsen-Anhalt
  • Integrationsfachdienst
  • Lebenshilfe Stendal
  • Salus Altmark Holding gGmbH neuwerk (Ausbildung + Inklusionsbetrieb)

Die Veranstaltung wurde von zwei Gebärdensprachdolmetscherinnen begleitet und die Berliner Graphic Recording-Künstlerin Gabriele Schlipf visualisierte die Veranstaltung live. Das Kunstwerk kann ab sofort in der Bürgerhalle des Landratsamtes besichtigt werden.

Die Rückmeldungen der Gäste waren durchweg positiv. Insbesondere die Möglichkeit zum Austausch mit wichtigen regionalen Ansprechpartnern, die barrierefreien Räumlichkeiten in Uchtspringe und die Themenauswahl wurden gelobt. Weitere Veranstaltungen dieser Art sind gewünscht und vorgesehen.


Die berufliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung auf dem 1. Arbeitsmarkt wird heutzutage immer noch erschwert. Im Vergleich zu Menschen ohne Behinderung sind sie häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen und haben teilweise geringere Bildungsabschlüsse. Es herrschen seitens mancher Arbeitgeber immer noch Vorurteile oder Unsicherheiten und Unterstützungsmaßnahmen sind sowohl Arbeitgebern als auch Arbeitnehmern noch nicht vollumfänglich bekannt. Aus diesem Bedarf heraus sollen die Wissensvermittlung und die Vernetzung regionaler Akteure im Landkreis Stendal vorangetrieben werden.