Tangerhütte - Städtchen am Tanger

Inmitten einer ruhigen, aber sehr reizvollen Landschaft liegt die Stadt Tangerhütte. Ein Gang durch die Breite Straße mit der schlichten Fachwerkkirche lässt ahnen, wie das alte Dorf Vaethen ausgesehen haben könnte, das der Ursprung des heutigen Städtchens ist.

Der Name Tangerhütte verrät, dass die jüngste Stadt in der Altmark (1935 erhielt sie Stadtrecht) untrennbar mit der Eisengießerei "Hütte am Tanger" verbunden ist. Im Jahre 1841 entschließen sich Kayser, Wagenführ und Helmecke, ein Eisenhüttenwerk aufzubauen. 1844 floss das erste aus heimischem Raseneisenstein gewonnene Eisen und noch heute werden in der Eisengießerei Armaturen gegossen. Die industrielle Bedeutung der Hütte führte 1928 sogar zur Umbenennung des Ortes Vaethen in Tangerhütte.

Direkt an den Industriehallen entsteht ab 1870 ein Park. An den Park angrenzend deuten noch einige Straßennamen (Wagenführstraße, Industriestraße, Gießereistraße) und die Industriefassaden auf diese Entstehungsgeschichte hin.

Franz Wagenführ ließ einen 12 Hektar großen Park anlegen, den 1873 der Bau der schlossartigen "Alten Villa" ergänzte. Die Parkanlage wurde im gemischten Stil der Lenne-Meyerschen Schule mit landschaftlichen Parkbereichen angelegt. Erweitert wurde sie 1883 durch ein Mausoleum und einen künstlichen Wasserfall und weltbekannt durch den Kunstgusspavillon. 1909/1911 kam das neue Schloss hinzu und Brautpaare dürfen sich dort im herrschaftlichen Kaminzimmer das Ja-Wort geben. Der Stadtpark wurde im Jahr 2000 in das landesweite Projekt "Gartenträume - Historische Parks in Sachsen-Anhalt" aufgenommen.

Sehenswert sind neben dem erwähnten Stadtpark auch das Buddelschiffmuseum mit dem kleinsten Segelschiff der Welt in einer Fahrradlampenbirne. Oltimer-Raritäten präsentiert Thomas Kühnel in seiner historischen Automobilwerkstatt und wer ganz in die Historie der Stadt Tangerhütte eintauchen möchte, kann das im Heimatmuseum tun. Tangerhütte

 Kulturell hat Tangerhütte einiges zu bieten. Besucher schätzen vor allem das reichhaltige Angebot des Kulturhauses. Der große Saal hat Platz für 600 Personen, einmalig in dieser Region. Beliebte Veranstaltungen sind außerdem das traditionelle Park- und Schützenfest im Juni, das Vaethener Bauernwochenende im Mai und das Bockbierfest im November.

Briest, ein reizender kleiner Ortsteil, ist mit dem Herrenhaus Sitz des alten altmärkischen Adelsgeschlechtes von Bismarck. Die Kapelle, 1599 erbaut, wird in den Sommermonaten für Konzerte genutzt.