"Im Landkreis Stendal gibt's keine Erdulder, wir sind Gestalter!"

Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff besucht Stendaler Comeniusschule

Am Freitag, den 30.09.2022, besuchte Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff im Rahmen seiner Schultour die Stendaler Comeniusschule. In rund drei Stunden tauschte er sich neben Landrat Patrick Puhlmann mit Vertreter:innen der Verwaltung, der Wirtschaft und des Elternrates sowie mit Schüler:innen und Lehrer:innen vor allem über die neuen Lernkonzepte, aber auch Sorgen und Probleme aus.

Jessika Hellge, Schulleiterin der Sekundarschule, eröffnete die Gesprächsrunde mit den Worten:

"Hier im Landkreis Stendal und hier an der Comeniusschule gibt es keine Erdulder. Heute, Herr Ministerpräsident, treffen Sie ausschließlich auf Gestalter. Es fängt beim Landrat an und bei der Leiterin des Schulamtes. Beide haben uns schon bei der Einrichtung der ersten Ukraine-Ankommensklasse unterstützt. Gemeinsam mit der IT-Abteilung konnte außerdem ein aus pädagogischer Sicht sehr wertvolles digitalgestütztes Lernkonzept für unsere Schüler entwickelt werden."

Patrick Puhlmann bedankte sich bei ihr und betonte ihr großes Engagement. Als Frau Hellge erfuhr, dass die Comeniusschule auf der Liste des Digitalpaktes im unteren Bereich stehe, ergriff sie die Initiative und fand eine kostengünstigere Möglichkeit der frühzeitigen Digitalisierung, so der Landrat. Dies soll nun auch in die praxisorientierten Lernkonzepte eingebunden werden.

Mehr Praxisbezug

Schulleiterin Jessika Hellge stellte dem Ministerpräsidenten Projekte vor, welche den aktuellen Lehrer- und Auszubildendenmangel entgegenwirken. Neben einem Praxistag pro Woche, an denen die Schüler Betriebe und deren Abläufe kennenlernen sowie umgekehrt auch die Unternehmen die zukünftigen Lehrlinge, möchte die Sekundarschule auch ein "Haus der Gewerke" errichten. Im ebenfalls digitalisierten "Makerspace", zu Deutsch Werkstatt, sollen sich die Schüler das Wissen nicht nur im Frontalunterricht, sondern auch durch praktisches Aktivwerden  aneignen. Besonders Schüler mit Lernschwierigkeiten würden so produktiver lernen. 

Landrat Patrick Puhlmann befürwortet das praxisorientierte Lernkonzept:

"Lasst sie was gemeinsam bauen. Da steht der soziale Aspekt und nicht das Lernen im Mittelpunkt, aber es passiert eben trotzdem nebenbei. Das ist pädagogisch sinnvoll! Ich bin freue mich sehr, dass man hier so denkt und versucht so einen Ansatz umzusetzen. Man sollte stolz darauf sein, dass so etwas an einer öffentlichen Schule passiert".

An der Ganztagsschule wird Schule anders gedacht. 41 Lehrer:innen und 480 Schüler:innen versuchen gemeinsame Ideen mit Hilfe verschiedener Vertreter:innen umzusetzen, von denen letztlich alle profitieren können. Ein weiteres Beispiel für das moderne Schulprofil ist das 80/10-Modell.  Es wurde vor fünf Wochen eingeführt. Der Unterricht gestaltet sich weiterhin in Doppelstunden, jedoch nicht wie gewöhnlich in 90 Minuten, sondern in 80. Die gesparten zehn Minuten sollen für andere schulische Belange genutzt werden.