Landrat lädt Baumbesetzer ein

In ihrer Pressemitteilung vom 07.05.2021 wendet sich das Bündnis Verkehrswende Elbe-Altmark an den Landrat des Landkreises Stendal und lädt zum Dialog ein.

Der Landkreis stellt klar, dass die in der Pressemitteilung des Bündnisses dargestellte Aussage falsch ist: „In einer Pressemitteilung hatte der Landrat am 06.05.2021 angekündigt, gegen die Baumbesetzer im Seehäuser Forst mit Polizeieinsatz vorgehen zu wollen und das Camp in den nächsten Tagen räumen zu lassen“.

Richtig ist: Der Landkreis hatte die Personen lediglich auf die rechtlichen Gegebenheiten hingewiesen. Sie wurden nach Baurecht und nach Waldrecht aufgefordert, die Anlagen in den kommenden 5 Tagen eigenständig zu beseitigen.

Bezüglich des Wunsches nach einem Dialog mit dem Landrat des Landkreises Stendal erklärt Patrick Puhlmann:

„Neue Wege in der Mobilität gerade für den ländlichen Raum sind auch mir ein wichtiges Anliegen. Und ich bin gern bereit, auch über kontroverse Standpunkte zu reden. Dennoch finde ich die Aufforderung des Bündnisses befremdlich. Ich bin seit über einem Jahr im Amt und noch niemand, wirklich niemand hat versucht, mit mir zu reden und den A14 Bau zu überdenken.

Keine der Personen, die widerrechtlich ihre Zelte und Baumhäuser auf fremdem Eigentum errichten, haben im Vorfeld mich als Landrat oder auch nur den Eigentümer kontaktiert. Da bitte ich um Verständnis, dass ich die Aufforderung, ich müsste mich jetzt auf den Weg in den Seehäuser Wald machen und erstmal auf die Protestierer zugehen, nur als verkehrte Welt verstehen kann.

Ich weise darauf hin, wenn es tatsächlich ein Gesprächsinteresse seitens der Protestierenden gibt, hätten sie bei mir auch ohne Waldbesetzung durch einen einfachen Anruf einen Termin bekommen können. Jetzt kam die Aufforderung per Pressemitteilung: Auch das signalisiert mir, dass es hier nicht um konstruktive Gespräche gehen soll, sondern allein um öffentliche Aufmerksamkeit. Dafür lasse ich mich nicht instrumentalisieren.

Dialogbereitschaft ist mir trotz all dem wichtig und deshalb biete ich gern auch kurzfristig ein Gespräch zur Mobilität und anderen Zielen mit Vertretern der Protestierenden im Landratsamt an. Die Kontaktdaten sind bekannt.

Die behördlichen Aufforderungen zur Beendigung der Aktion im Wald bestehen unabhängig davon fort.“