Bismark (Altmark) - Immer einen Besuch wert

Die Stadt Bismark liegt genau im Herzen der Altmark. Über ihren Ursprung ist nichts bekannt. In einer Urkunde von 1209 wird sie unter dem Namen biscopesmarke, das heißt Bischofsmark, erwähnt (hier grenzten die Bistümer Halberstadt und Verden aneinander), als sich dort das Stift Havelberg seine altmärkischen Besitzungen vom Markgrafen Albrecht II. bestätigen ließ. Wahrscheinlich gehörte der Ort zu Havelberg und kam später zu Halberstadt.

Als Stadt und unter dem Namen Bismark wird der Ort 1349 erwähnt, als der schwarze Tod durch Deutschland zog und viele Wallfahrer zu einem wundertätigen Kruzifix nach Bismark pilgerten. Von der ehemaligen Wallfahrtskirche steht nur noch der Turm, bekannt als "Goldene Laus". Besucher können am Wahrzeichen der Stadt vorbeischauen und der Informationstafel entnehmen, was sich hinter diesem Namen eigentlich verbirgt. 1383 und 1393 wurde Bismark urkundlich als Stadt genannt.

Der Ort war nie von einer Stadtmauer umgeben, wohl aber von einem Wall, der noch aus der Wendenzeit herrührte. 1700 wurde derselbe abgetragen und in sogenannte Wallgärten verwandelt. Die ehemalige Straße "Am Wall", heute ein Abschnitt der "Neuen Straße", erinnerte lange daran. Bekannt ist auch, dass Bismark drei Tore hatte, das Calbesche Tor im Westen, das Stendaler Tor im Osten und im Süden das Gardelegener Tor.

Im Zentrum des Ortes steht das älteste erhalten gebliebene Gebäude Bismarks, die Stadtkirche. Sie ist vermutlich in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts als eine dreischiffige Basilika erbaut worden. Im 14. Jahrhundert wurde sie zur Stufenhallenkirche umgebaut. Das Großfeuer ließ auch die Kirche im Jahre 1676 völlig ausbrennen, die Glocken des Turmes schmolzen. 1677 wurde sie wieder aufgebaut. Die Wetterfahne auf dem Turmhelm trägt diese Jahreszahl und weitere, die auf Reparaturen in den Jahren 1719, 1822, 1874 und 1963 hinweisen.

Gleich neben der Stadtkirche befindet sich das im Jahre 1997/98 neu ausgebaute "Bürgerhaus", Breite Straße 49. Vor 1676 als Rathaus genutzt, nach einem Großfeuer als Gaststätte, beherbergt es heute die Stadtbibliothek, einen Vereins- und Sitzungsraum und verschiedene historische Ausstellungen, wie z. B.:

  • Trauzimmer mit Hochzeitsausstellung,
  • Komponist "Wilhelm Lüdecke" - den musikalischen Sohn der Stadt Bismark, nach dessen Kompositionen ganz Europa um die Jahrhundertwende tanzte,
  • Fürst "Otto von Bismarck".

Über die Altmarkgrenzen hinaus bekannt geworden ist Bismark (Altmark) durch die Viehauktionen. Sie haben ihren Ursprung bereits 1808 lange vor dem Bau der Bismarker Viehhalle auf dem Schützenplatz und auf dem Marktplatz.

Im Juni 2004 wurde die RSA-Zuchtviehhalle nach umfangreichen Um- und Ausbauarbeiten wieder eröffnet. Auch in der heutigen Zeit sind die Zuchtviehschauen und die Auktionen wieder Höhepunkte in der Stadt Bismark (Altmark).