Geschichtliche Daten von Dr. Gustav Nachtigal

Geboren im Jahre 1834
Gestorben im Jahre1885

Auch ein nicht unbedeutender Afrika-Forscher und Diplomat im Dienste des verspätet nach Kolonien trachtenden Deutschen Kaiserreiches kommt aus Stendal, genauer gesagt aus dem nahegelegenen Dorf Eichstedt. Aus gesundheitlichen Gründen zog es den promovierten Mediziner nach Nordafrika, wo er alsbald zu umfangreichen Erkundungen und Forschungen unterwegs war. Durch Aufzeichnungen und Tagebücher verschuf sich Nachtigal einen Namen als Geograph und Ethnologe. Er drang bei seinen Reisen bis in das Herz von Afrika vor und erlebte Landschaften und Völker, über die man bis dahin kaum etwas wusste. Diese umfangreichen Erfahrungen nutzte Reichskanzler Bismarck für die Ziele seiner Kolonialpolitik und setzte Nachtigal zunächst als Generalkonsul in Tunis und später als Reichskommissar für Westafrika ein. Das 1892 errichtete Nachtigal-Denkmal verschwand während der DDR-Zeit aus dem öffentlichen Raum, da Nachtigal als Erfüllungsgehilfe der deutschen imperialistischen Großmacht galt. Seit 1992 gibt es wieder einen Nachtigal-Platz mit der Büste des Afrika-Forschers in Stendal.