Straße der Romanik

Die Straße der Romanik kreuzt mit ihrer Nord- und Südroute durch Sachsen-Anhalt jeweils die Landeshauptstadt Magdeburg. Der im Landkreis Stendal gelegene Teil der Nordroute verläuft östlich der Elbe.

Was ist zu sehen auf unserem Routenabschnitt?

Dom zu Havelberg

Die Insel- und Domstadt Havelberg, die auf einer steilen Anhöhe über der Havel nahe der Elbmündung liegt. Man erhält ein Gefühl dafür, was früher weitgereiste Kaufleute empfunden haben mögen, wenn vor ihnen auf den alten Wasserstraßen der Turm des Havelberger Domes St. Marien auftauchte. Dieser wurde im Jahre 1150 von Mönchen des Prämonstratenserordens aus Backsteinmauerwerk erbaut und 1170 geweiht. Im Jahre 1279 erlitt der Dom durch einen Brand schwere Verwüstungen. Beim Wiederaufbau wandelte man den Dom durch etliche Abänderungen in einen gotischen Gewölbebau um. In ihm sind u. a. wunderschöne Glasmalereien aus dem 14./15. Jahrhundert, farbige Reliefs, figürliche Meisterwerke aus verschiedenen Jahrhunderten sowie der Paradiessaal und der Kreuzgang, in denen wegen ihrer sehr guten Akustik oft Konzerte stattfinden, zu bewundern. Außerdem beinhaltet der Dom St. Marien das Prignitz-Museum.

Pfarrkirche St. Nicolaus, auch Laurentius genannt, in Sandau (Elbe)

Jetzt befinden wir uns südlich von Havelberg in der Stadt Sandau an der Elbe. Die Pfarrkirche wurde im 12. Jahrhundert errichtet. Sie besteht aus einer flachgedeckten Basilika ohne Querschiff mit längsrechteckigem Chor und halbkreisförmiger Apsis. Der Westturm der St. Nicolaus wurde im April 1945 zum größten Teil zerstört und ist bis heute als Ruine und Mahnmal erhalten. Wie oft mag dieses wehrhafte Bauwerk mit einer Mauerstärke von über 2 Metern in den unsicheren Zeiten des Mittelalters den Sandauern Bürgern Schutz gewährt haben?

Kirche St. Marien und Willebrord in Schönhausen (Elbe)

Ein Hauch mittelalterlicher Gläubigkeit weht dem Besucher entgegen, wenn die Schönhausener Dorfkirche aus dem 12. Jahrhundert betreten wird. Das Bauwerk beeindruckt besonders durch seine außergewöhnliche Größe. Es ist eine dreischiffige Langhausbasilika mit einer Gesamtlänge von 42,70 Metern. Zu ihren Kostbarkeiten gehört das Taufbecken, wo einst Otto von Bismarck am 15. Mai 1815 getauft wurde. Eine Bronzegedenktafel bezeugt dieses. Ein Besuch des Bismarck-Museums sollte nicht fehlen.

Kirche Wust

Es lohnt sich auch, in der Dorfkirche Wust vorbeizusehen. Diese Kirche liegt nicht weit von der Kaiserstadt Tangermünde entfernt. Die Wuster Dorfkirche wurde in der Zeit von 1191 - 1206 erbaut.
Beeindruckend für jeden Besucher ist die Barockausstattung. Das Hauptstück ist die Kassettendecke mit flämischer Malerei auf Holz.
An der Ostseite der Apsis befindet sich die letzte Ruhestätte derer von Katte. Neben den prunkvollen Sarkophagen kann man den einfachen Holzsarg von Hans Hermann von Katte besichtigen. Hans Hermann von Katte wurde 1730 nach einem missglückten Fluchtversuch mit dem Kronprinzen Friedrich (später König Friedrich II. von Preußen) hingerichtet.

Kirche Melkow

Die Melkower Dorfkirche ist ein besonderes Zeugnis von der Einfachheit und dennoch bemerkenswerten Baukunst in der Romanik. Am Außenwerk kann der Betrachter Rillen- und Näpfenschürfungen am Chor und der Südseite finden.

Die Straße der Romanik ist eine der beliebtesten deutschen Ferienstraßen in Deutschland.